Wada erhält keine Daten aus Moskauer Labor
Die Delegation der Welt-Antidoping-Agentur (Wada) wollte Daten aus dem Antidoping-Labor in Moskau. Ihre Ausrüstung hinderte sie daran.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Wada will die suspendierte Rusada wieder zulassen. Dazu wollten sie Daten aus Moskau.
- Russische Behörden verwehrten der Wada den Zugriff wegen ihrer Ausrüstung.
Eine fünfköpfige Delegation der Welt-Antidoping-Agentur hat eine Inspektionsreise nach Moskau mit leeren Händen beendet. Sie hat die verlangten Daten des Antidoping-Labors in der russischen Hauptstadt nicht erhalten. «Das Team war nicht in der Lage, seine Mission in der vorgesehenen Zeit vollständig zu erfüllen», teilte die in Montreal ansässige Wada am späten Freitagabend mit. Die russischen Behörden verlangten von der Delegation, dass ihre Ausrüstung für die Datenentnahme nach russischem Recht zugelassen werden müsse. Laut Wada war davon aber in einem vorbereitenden Treffen Ende November nicht die Rede.
Die Wada hatte im September die im Zuge der Dopingaffäre, die unter anderem die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi belasten, die Wiederzulassung der suspendierten Russischen Antidoping-Agentur Rusada empfohlen. Voraussetzung dafür ist aber die Aushändigung der Moskauer Labordaten bis zum 31. Dezember. Delegationsleiter Toni Pascual wird nun einen Bericht über die Reise anfertigen.
Eine Untersuchungskommission der Wada wird am 14. und 15. Januar zusammentreten und könnte dann den Bann für die Rusada wieder einsetzen. Die Wada-Delegation steht «wegen der bereits erfolgten Fortschritte und der Wichtigkeit, die Daten zu bekommen» allerdings für eine weitere Reise nach Moskau vor dem Jahreswechsel bereit.