Weniger Mord und Totschlag in Brasilien gemeldet
Die Gewalt in Brasilien ist einer Statistik zufolge leicht zurückgegangen. Im grössten Land Lateinamerikas wurden im ersten Halbjahr 21 042 Tötungsdelikte registriert, wie das Nachrichtenportal G1 am Freitag berichtete. Das war ein Rückgang um acht Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr.
Das Wichtigste in Kürze
- «Es ist schwierig, die Ursachen zu ermitteln, aber die Pandemie und die soziale Distanzierung haben möglicherweise zum Rückgang der Konflikte auf den Strassen beigetragen», sagte Bruno Paes Manso von der Universität in São Paulo.
Brasilien gilt als eines der gewalttätigsten Länder der Welt: Im vergangenen Jahr war die Zahl der Tötungsdelikte nach mehreren Jahren der Entspannung erstmals wieder gestiegen. 43 892 Fälle von Mord und Totschlag waren 2020 registriert worden. Das entspricht einer Mordrate von 20,89 Fällen je 100 000 Einwohnern. Zum Vergleich: In Deutschland liegt die Mordrate bei etwa 0,7.
In den Grossstädten des südamerikanischen Landes ringen mächtige Gangs um die Kontrolle über Drogenhandel und Schutzgelderpressung. Bei den bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen den Banden oder mit der Polizei geraten immer wieder auch Unbeteiligte zwischen die Fronten. In ländlichen Gebieten werden Konflikte um Ländereien häufig mit Gewalt ausgetragen.