X will selbst Inhalte zu sexuellem Kindesmissbrauch bekämpfen
X, vormals Twitter, eröffnet ein Büro zur Bekämpfung von Inhalten zu sexuellem Kindesmissbrauch. Rund 100 Moderatoren will die Plattform einstellen.
Das Wichtigste in Kürze
- Twitter-Nachfolger X will Inhalte zu sexuellem Kindesmissbrauch selbst bekämpfen.
- Dafür sollen rund 100 Moderatoren eingestellt werden.
- In Kürze werden Internetplattformen vom US-Senat zum Thema angehört.
Die als Twitter bekannt gewordene Onlineplattform X will im US-Bundesstaat Texas ein Büro zur Bekämpfung von Inhalten im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch von Kindern eröffnen. Das «Trust and Safety Center of Excellence» werde 100 Moderatoren einstellen, die entsprechende Inhalte von der Plattform entfernten. Dies erklärte Betriebsdirektor Joe Benarroch am Samstag (Ortszeit) gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
X habe keinen Geschäftszweig, der sich auf Kinder konzentriere, aber es sei wichtig, dass das Unternehmen diese Investitionen tätige, «um Straftäter davon abzuhalten, unsere Plattform für jegliche Verbreitung oder Beschäftigung mit Inhalten über die sexuelle Ausbeutung von Kindern zu nutzen», schrieb Benarroch in einer E-Mail.
Ihm zufolge können sich Kinder unter 13 Jahren erst gar nicht auf der Plattform anmelden, während für die Konten junger Nutzer im Alter von 13 bis 17 Jahren strenge Datenschutzbestimmungen gelten und diese nicht von Werbekunden angesprochen werden können.
Die Ankündigung der Offensive gegen Inhalte zu sexuellem Missbrauch an Kindern erfolgte vor einer anstehenden Anhörung grosser Internetplattformen zu diesem Thema vor dem Justizausschuss des US-Senats. Neben Vertretern von Meta, Tiktok, Discord und Snap wird X-Geschäftsführerin Linda Yaccarino dort aussagen.
Der US-Technologieunternehmer Elon Musk hatte Twitter im Oktober 2022 für 44 Milliarden Dollar übernommen. Im Zuge eines chaotischen Umbaus des Unternehmens gab Musk dem Kurzbotschaftendienst mit X nicht nur einen neuen Namen, er fuhr auch die Moderation von Inhalten drastisch herunter und liess wegen Regelverstössen gesperrte Nutzer – der bekannteste von ihnen Ex-US-Präsident Donald Trump – zurück auf die Plattform.
Beobachter prangern eine deutliche Zunahme von Hassbotschaften und Falschinformationen auf X an.