Zahl der Toten bei Bränden in Kalifornien steigt
Die Schäden bei den Feuern in Kalifornien sind gigantisch. In ausgebrannten Häusern suchen Einsatzkräfte nach Leichen und Trump beschuldigt das Forstmanagement.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zahl der Toten bei den Waldbränden in Kalifornien steigt auf 71.
- Über tausend Leute werden bereits vermisst.
- Donald Trump wollte den Bundesstaat besuchen.
Die Zahl der Toten nach den Grossbränden im US-Bundesstaat Kalifornien ist weiter gestiegen. In dem vom «Camp»-Feuer nordöstlich von San Francisco zerstörten Gebiet wurden am Freitag acht weitere Leichen in niedergebrannten Häusern gefunden. Damit stieg dort die Totenzahl nach Angaben der Behörden vom Freitagabend auf 71. Im «Woolsey»-Feuer nahe Los Angeles kamen laut Nachrichtensender «CNN» insgesamt drei Menschen ums Leben. Damit stieg die Gesamtzahl der registrierten Opfer in Kalifornien auf 74. Heute Samstag wurde Präsident Donald Trump dort erwartet.
Trump hat für die schlimme Lage das Forstmanagement verantwortlich gemacht. Kaliforniens Feuerwehrverband hält dagegen, die Brände entstünden und verbreiteten sich nicht nur in Forstgebieten. Zudem seien fast 60 Prozent der kalifornischen Wälder unter Bundeskontrolle und rund ein Drittel in privater Hand.
Trump wurde in einem Interview des Senders Fox News gefragt, ob der Klimawandel ein Faktor bei den Bränden sei. Er erklärte: «Vielleicht trägt er ein kleines bisschen dazu bei. Das grosse Problem, das wir haben, ist Management.» Vor seiner Abreise sagte er, er wolle das Thema bei seinem Besuch ansprechen. Experten hatten eine lange Dürre, verdorrte Vegetation und extreme Winde als Mitursachen für das Ausmass der Brände genannt.
Trump will Kalifornien besuchen
Im Norden von Kalifornien wollte sich der Präsident nach eigenen Worten mit Feuerwehrleuten treffen. Erwartet wurden auch der scheidende Gouverneur des Bundesstaates, Jerry Brown, sowie dessen Nachfolger Gavin Newsom. Brown lag in der Vergangenheit immer wieder im Clinch mit Trump - dabei ging es etwa um Fragen der Umwelt- und Migrationspolitik.
Die Brände haben in Kalifornien seit der vergangenen Woche gigantische Schäden angerichtet. Allein das «Camp Fire» im Norden konnte sich auf eine Fläche von fast 60'000 Hektar ausbreiten. Nach Angaben von Kaliforniens Feuerschutzbehörde wurden davon inzwischen 55 Prozent eingedämmt.
Tausende Häuser brannten lichterloh. In den Ruinen setzten Teams mit Spürhunden die Suche nach sterblichen Überresten fort. Viele der geborgenen Leichen sind bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.
Über Tausend vermisste
Die Zahl der Vermissten ist noch einmal stark gestiegen, der Sheriff von Butte County, Kory Honea, bezifferte sie am Freitag auf 1011. Viele Menschen seien wegen ausgefallener Mobilfunknetze nicht zu erreichen oder hätten sich nicht gemeldet. «Viele Leute sind vom Feuer vertrieben worden, und wir stellen fest, dass viele Menschen gar nicht wissen, dass wir nach ihnen suchen», sagte Honea laut «CNN».
Die Folgen der Katastrophen sind in weiten Teilen Kaliforniens zu spüren. Die Behörden warnten vielerorts vor gefährlicher Rauchbelastung und schlechter Luftqualität. Im Raum San Francisco, rund 250 Kilometer südlich von Paradise, blieben Schulen und andere Einrichtungen am Freitag geschlossen. Viele Menschen auf den Strassen trugen Schutzmasken. Vor allem älteren Personen, Kranken und Kindern wurde geraten, in ihren Häusern zu bleiben.