11'000 Kräfte im Einsatz: Staatsmacht stürmt Gefängnis in Venezuela
Rund 11'000 Einsatzkräfte haben ein Gefängnis im venezolanischen Tocorón gestürmt. Die Haftanstalt hatte unter Kontrolle eines mächtigen Syndikats gestanden.
Mit einem Grosseinsatz sind Sicherheitskräfte gegen ein Verbrechersyndikat in einem Gefängnis in Venezuela vorgegangen. 11'000 Soldaten und Polizisten umstellten die Haftanstalt Tocorón rund 140 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Caracas und stürmten das Gefängnis schliesslich.
Desde Tocorón se planificaban extorsiones robos y secuestros. Había armas por cantidad, venta de drogas, piscina, banco, discoteca, abastos, cine, campo de béisbol, internet, piscina, carros, motos y hasta un barrio para los jefes del “carro”. Pero los hijos de
— Cesar Moya (@zuricht94) September 21, 2023
Nicolás ahora es… pic.twitter.com/E4sbAEpOp0
«Die Justizvollzugsanstalt steht nun wieder unter der vollständigen Kontrolle des Staates, nachdem wir das Zentrum der Verschwörung zerschlagen haben», sagte Innenminister Remigio Ceballos in der Nacht zum Donnerstag (Ortszeit). In dem Gefängnis seien zahlreiche Waffen und Munition sichergestellt worden.
Syndikat beherrschte Gefängnis
Die Justizvollzugsanstalt von Tocorón mit rund 7000 Häftlingen gilt als Zentrale des Verbrechersyndikats Tren de Aragua. Die mächtigste Bande Venezuelas ist in Drogenschmuggel, Schutzgelderpressung, illegalen Bergbau und die Schleusung von Migranten verwickelt. Zuletzt dehnte der Tren de Aragua seine Einflusszone auch auf Kolumbien, Peru und Chile aus.
Das Gefängnis von Tocorón soll de facto von dem Chef der Bande, Héctor Rusthenford Guerrero Flores alias «Niño Guerrero», geführt worden sein. In dem Gefängnis entdeckten die Sicherheitskräfte Medienberichten zufolge ein Tunnelsystem, Restaurants, Bordelle, eine Diskothek, Lagerräume und sogar einen kleinen Zoo.