25.000 Häftlinge in Myanmar sollen in Corona-Krise freigelassen werden
In Myanmar sollen in der Corona-Krise mehr als ein Viertel der Gefängnisinsassen freigelassen werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Gefängnisse in südostasiatischem Land überfüllt.
Knapp 25.000 Häftlinge würden entlassen, teilte das Präsidialbüro am Freitag mit. Unter den Begnadigten sind demnach auch 87 Ausländer. In dem südostasiatischen Land werden jedes Jahr am Neujahrstag im April tausende Häftlinge begnadigt - allerdings waren es noch nie so viele wie in diesem Jahr.
Zuletzt wuchs der Druck auf die Regierung, Gefängnisinsassen zu entlassen, um eine Ausbreitung des Coronavirus in den überfüllten Haftanstalten zu verhindern. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) bezeichnete die Gefängnisse in Myanmar als «schrecklich überfüllt und unhygienisch». Demnach sitzen derzeit fast 100.000 Menschen in den Haftanstalten, die nur Platz für 62.000 Insassen bieten.
Nach offiziellen Angaben wurden in Myanmar bislang 85 Infektionsfälle registriert, vier Menschen starben. Experten zufolge dürften die tatsächlichen Zahlen aber höher sein, da nur wenige Menschen getestet werden. Die Regierung hat eine landesweite Ausgangssperre verhängt.