50 Festnahmen bei Zusammenstössen zwischen Polizei und Demonstranten in Neuseeland
Bei Zusammenstössen zwischen Gegnern der Corona-Impfpflicht und der Polizei sind in Neuseeland mehr als 50 Demonstranten festgenommen worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Polizei räumt Camp der Impfpflicht-Gegner auf Parlamentsgelände.
Die Polizei hatte am Donnerstagmorgen (Ortszeit) versucht, das Camp der rund 150 Demonstranten auf dem Rasen vor dem Parlament zu räumen. Die Demonstranten skandierten Kampfschreie der Maori-Ureinwohner, schlugen und traten auf die Beamten ein.
Der stellvertretende Premierminister Grant Robertson sagte, die Geduld der Einwohner Wellingtons sei angesichts der durch die Proteste verursachten Störungen erschöpft. «Die Strassen in der Stadt sind blockiert, die Geschäfte mussten schliessen, die Menschen fühlten sich von einigen der Demonstranten bedroht und eingeschüchtert», sagte er vor dem Polizeieinsatz im Radio.
Der Protest in der neuseeländischen Hauptstadt hatte am Dienstag begonnen. Offenbar inspiriert von dem derzeitigen Protest von Lkw-Fahrern in Kanada waren am Dienstag zahlreiche Fahrzeuge im Zentrum Wellingtons aufgefahren und hatten dort wichtige Strassen verstopft. Mehrere hundert der Protestteilnehmer errichten anschliessend Zelte auf dem Parlamentsgelände.
Der Protest richtet sich gegen die für bestimmte Berufsgruppen in Neuseeland geltende Impfpflicht. Unter anderem Mitarbeitern im Gesundheitswesen, Bildungsbereich sowie in den Strafverfolgungsbehörden und beim Militär droht die Kündigung, wenn sie sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen. Auch in Restaurants muss ein Impfnachweis vorgelegt werden, ebenso bei Sportveranstaltungen und Gottesdiensten.
Die Behörden hatten die Demonstranten zunächst weitestgehend gewähren lassen, gingen zuletzt aber härter gegen sie vor. Die Stadtverwaltung von Wellington kündigte an, Strafzettel für die Fahrzeuge des Konvois auszustellen, die die Strassen der Stadt blockieren. Die Behörden schlossen das Parlamentsgelände für die Öffentlichkeit, um zu verhindern, dass sich weitere Demonstranten dem Protest anschliessen.