Afghanistan: Mindestens neun Tote bei Anschlag nahe schiitischer Moschee in Kabul
In der afghanischen Hauptstadt Kabul ist es zu einem Anschlag in der Nähe einer schiitischen Moschee gekommen. Das bestätigte am Freitag ein Mitarbeiter des Gesundheitsministerium. Mindestens 18 Menschen seien verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden. Mindestens neun Menschen seien getötet worden. Wer hinter der Tat steckt, blieb zunächst unklar. Die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat 2017 zahlreiche Anschläge auf schiitische Moscheen und Versammlungen verübt.
Der Attentäter hatte es demnach auf eine Versammlung zum 23. Todestag eines prominenten Führers der schiitischen Hasara-Gemeinschaft, Abdul Ali Masari, abgesehen. Hunderte Menschen hatten sich dafür auf dem Musalai-Schahid-Masari-Platz gleich neben der grossen Al-Sara-Moschee im Schiitenviertel Dascht-e Bartschi im Westen von Kabul versammelt. Der Attentäter habe seine Bombe etwa 300 Meter von der eigentlichen Versammlung entfernt gezündet, nachdem Sicherheitskräfte ihn als Gefahr erkannt hätten, sagte Rahimi.
Die UN hatten in ihrem jüngsten Bericht zu den zivilen Opfern der Konflikte in Afghanistan vor der wachsenden Gewalt gegen Schiiten gewarnt. 2017 hatten sie allein acht Angriffe auf schiitische Moscheen mit mindestens 418 Toten und Verletzten registriert, die meisten davon in Kabul. Die UN zählen dabei eher konservativ.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei einem Anschlag in Kabul wurden mindestens neun Menschen getötet.
- Der sogenannte Islamische Staat (IS) wird hinter der Tat vermutet.