Ägypten: Mordverdacht nach Tod eines koptischen Bischofs
Die Gerichtsmedizin in Kairo überprüft, ob Bischof Epiphanius womöglich ermordet wurde. Der Abt wurde am Sonntag tot in einem Kloster aufgefunden.
Das Wichtigste in Kürze
- In Kairo wurde am Sonntag ein koptischer Bischof tot aufgefunden.
- Nun wird überprüft, ob dahinter womöglich ein Gewaltverbrechen steckt.
Nach dem Tod eines koptischen Bischofs in Ägypten geht die Polizei dem Verdacht eines Gewaltverbrechens nach. Wie ein Polizeivertreter am Montag mitteilte, wurde der Leichnam des 68-jährigen Bischofs Epiphanius Gerichtsmedizinern übergeben. Diese sollten klären, ob der Abt womöglich ermordet wurde. Epiphanius war am Sonntag tot in einem Gang seines Sankt-Makarios-Klosters nordwestlich von Kairo gefunden worden. Seine Leiche wies Kopfverletzungen auf.
Der Bischof gehörte dem Kloster des Heiligen Makarios im Wadi Natrun seit 1984 an. 2013 wurde er zum Klostervorsteher gewählt. Die christlichen Kopten machen rund zehn Prozent der fast hundert Millionen Ägypter aus.
Kopten diskriminiert
Kopten beklagen seit langem Diskriminierungen und Angriffe in Ägypten. Vor allem die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verübte in den vergangenen Jahren eine Reihe blutiger Angriffe auf Kopten. Dschihadisten werfen den Kopten vor, den Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi im Sommer 2013 unterstützt zu haben.