Ägyptens koptische Christen feiern Messe
Im Beisein von Staatspräsident Abdel Fattah al-Sisi haben Ägyptens koptische Christen erstmals eine Messe in ihrer neuen Kathedrale östlich von Kairo gefeiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Kopten feiern das Weihnachtsfest am 7. Januar.
- Nach Abschluss der Bauarbeiten sollen in einer neuen Kathedrale mehr als 8000 Gläubige Platz finden.
Hunderte Gläubige kamen am Samstagabend zum Weihnachtsgottesdienst mit dem koptischen Papst Tawadros II., wie das ägyptische Staatsfernsehen meldete. Die Kopten feiern das Weihnachtsfest am 7. Januar. Die provisorische Einweihung der Kathedrale sei eine Botschaft des Friedens, der Sicherheit und der Liebe aus Ägypten an die ganze Welt, sagte Al-Sisi.
Die noch im Bau befindliche Kathedrale trägt den Namen Christi Geburt und liegt rund 45 Kilometer von Kairo entfernt in Ägyptens neuer Verwaltungshauptstadt, die dort errichtet wird. Bislang ist erst rund die Hälfte des Gebäudes fertiggestellt. Nach Abschluss der Bauarbeiten sollen dort mehr als 8000 Gläubige Platz finden, wie es in ägyptischen Medienberichten heisst. Es handelt sich demnach um die grösste Kirche im Nahen Osten
Al-Sisi hatte nach einem schweren Anschlag auf eine Kirche nahe der Markus-Kathedrale in Kairo im Dezember 2016 mit mehr als 25 Toten die Errichtung der neuen Kathedrale angeordnet. Sie soll ein Symbol für die Koexistenz und die Einheit des nordafrikanischen Landes sein. Ägyptens neue Verwaltungshauptstadt soll 2020 fertig sein.
Sicherheitsvorkehrungen verstärkt
Aus Angst vor Terroranschlägen hat Ägyptens Regierung zum koptischen Weihnachtsfest die Sicherheitsmassnahmen für Kirchen massiv verschärft. Im Frühjahr 2017 waren bei einem Doppelanschlag auf zwei Kirchen mehr als 40 Toten getötet worden. Wie zu dem Angriff im Dezember bekannte sich die IS-Terrormiliz auch zu diesem Terrorakt.
Christen machen nach Schätzungen rund zehn Prozent der mehr als 90 Millionen Ägypter aus. Sie leben weitestgehend friedlich mit der Mehrheit der Muslime zusammen. Vor allem in manchen ländlichen Gebieten gibt es jedoch immer wieder auch Spannungen.