Aleppo: Angst nach Rebellenoffensive in syrischer Stadt
Syrische Rebellen haben die Millionenstadt Aleppo erobert. Das Assad-Regime ist auf dem Rückzug. Zivilisten berichten von Freude und Sorgen.
Syrische Rebellen haben die Millionenstadt Aleppo im Norden des Landes eingenommen. Die Truppen des Assad-Regimes sind geflohen. Dies berichtet die «taz».
In Videos sind jubelnde Menschen zu sehen, die Plakate von Diktator Assad niederreissen. Ein Aktivist beschreibt die Situation auf Instagram: «Es sind Tränen der Rückkehr nach vielen Jahren der Vertreibung und Unterdrückung.»
Erneutes Leid für Zivilisten
Die Rebellen singen von der Befreiung vom iranischen Einfluss. Für viele Zivilisten bedeutet die neue Lage jedoch erneutes Leid.
«Die Mehrheit der Menschen ist gestresst», sagte ein Bewohner der Provinz Aleppo gegenüber der «taz». «Es gibt Menschen, die Angst haben, weil sie nicht wissen, was die Zukunft bringen wird.»
Versorgungsengpässe in Aleppo
Die Versorgungslage in Aleppo ist angespannt. Es mangelt an Trinkwasser, Brot und Lebensmitteln.
Viele Menschen haben die Stadt aus Angst vor den Rebellen oder einer militärischen Eskalation verlassen.
Bente Scheller von der Heinrich-Böll-Stiftung erklärt laut der «taz»: «Gleichzeitig fürchten sich viele, gerade unter den Christen oder anderen Minderheiten wie den Kurden, vor HTS als einer islamistischen Miliz.»
«Meine Leute haben Angst», berichtet ein christlicher Pater aus Aleppo dem Hilfswerk «Kirche in Not». «Die Kriegsgeräusche haben unsere Seelen wieder in Panik versetzt.»
Anhaltende Kämpfe und internationale Reaktionen
Die Kämpfe in Nordsyrien halten an. Laut der «Tagesschau» sind es die schwersten Auseinandersetzungen seit Jahren.
Über 200 Menschen sollen bereits getötet worden sein, darunter auch Zivilisten. Die Rebellen haben wichtige Versorgungsrouten abgeschnitten.
Sie kontrollieren nun rund 50 Städte und Dörfer im Norden des Landes. Die syrische Armee hat Verstärkung nach Aleppo geschickt.
Russland, ein Verbündeter Assads, unterstützt die Regierungstruppen mit Luftangriffen. Der Kreml fordert die syrischen Behörden auf, die Ordnung wiederherzustellen.