Amazonas: Isolierter Indigener taucht überraschend in Dorf auf
Ein junger Mann aus einem isolierten Stamm im Amazonasgebiet erschien unerwartet in einer Gemeinde, was Behörden und Experten vor Herausforderungen stellt.
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In der brasilianischen Gemeinde Bela Rosa am Purus-Fluss kam es zu einer seltenen Begegnung. Ein junger Mann eines isolierten indigenen Stammes tauchte am Mittwochabend im Dorf auf, wie «RND» berichtet.
Der Indigene trug lediglich einen Lendenschurz und zwei Holzstücke. Dorfbewohner vermuteten, dass der Mann nach Feuer suchte.
Schutz vor Krankheiten
Ein Video zeigt, wie ein Einheimischer versuchte, ihm die Benutzung eines Feuerzeugs zu erklären. Kurz darauf trafen Beamte der Indigenenbehörde Funai ein und brachten den Mann in eine nahegelegene Einrichtung.
Laut «t-online» kehrte der junge Mann am Donnerstagnachmittag in den Wald zurück. Gesundheitsexperten untersuchten ihn auf mögliche Krankheiten, gegen die isolierte Gruppen keine Abwehrkräfte besitzen.
Überwachung der Gebiete
Eine Überwachung wurde eingerichtet, um weiteren Kontakt zu verhindern. Brasilien verfolgt eine Politik des Nicht-Kontakts mit isolierten Gruppen.
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Stattdessen werden Schutzgebiete eingerichtet und überwacht. Das Gebiet Mamoriá Grande, in dem der Vorfall stattfand, wurde zum Sperrgebiet erklärt.
Bedrohungen für isolierte Völker
Laut «Survival International» leben in Brasilien mehr unkontaktierte Völker als anderswo auf der Erde. Schätzungen zufolge gibt es über 100 solcher Gruppen im Amazonasgebiet. Sie sind durch Landraub, Krankheiten und gewalttätige Übergriffe bedroht.
Viele dieser Völker, wie die nomadischen Kawahiva, fliehen vor Holzfällern und Viehzüchtern, die in ihr Land eindringen. Eingeschleppte Krankheiten wie Grippe oder Masern stellen eine besondere Gefahr dar, da die Indigenen keine Abwehrkräfte besitzen.
Schutz und Herausforderungen
Die brasilianische Regierung steht vor der Herausforderung, diese Völker zu schützen und gleichzeitig ihre Isolation zu respektieren. Experten betonen die Wichtigkeit, die Landrechte der isolierten Gruppen anzuerkennen und gesetzlich zu schützen.
Der jüngste Vorfall in Bela Rosa zeigt die Komplexität der Situation. Er wirft Fragen auf, wie der Schutz isolierter Völker gewährleistet werden kann, ohne ihre Lebensweise zu gefährden.