Amok Soldat in Thailand tötet mindestens 26 Menschen
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Soldat hat bei einem Amoklauf in Thailand mindestens 26 Menschen getötet.
- Er verschanzte sich fast 17 Stunden in einem Einkaufszentrum.
- Schliesslich wurde er von Spezial-Einsatzkräften getötet.
In Thailand hat ein Soldat mindestens 26 Menschen erschossen und 47 verletzt. Dies in der Provinz Nakhon Ratchasima. Zunächst war die Rede von 21 Toten.
Wie nun der thailändische Premierminister Prayut Chan-o-cha am Sonntag auf einer Pressekonferenz erklärte, seien es gar 26 Todesopfer.
Der Premier war nach der Tat zum Tatort in Nakhon Ratchasima, rund 260 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Bangkok, gereist. Eine solche Situation habe das Land noch nicht erlebt, sagte der Regierungschef. Es sei zu hoffen, dass dies auch das letzte Mal sei.
Der Premierminister sagte zudem, Auslöser der Tat sei ein persönlicher Streit zwischen dem Bewaffneten und der Schwiegermutter seines Kommandeurs.
Der Tatort war das Einkaufszentrum «Terminal 21» in Korat, nordöstlich von Bangkok. Nach dem Amoklauf verschanzte sich der Täter in dem Shopping-Center.
Soldaten einer militärischen Spezialeinheit stürmten noch am Samstagabend das Shopping-Center. Es dauerte jedoch fast 17 Stunden bis die Einsatzkräfte den Amokläufer ausmachen konnten.
Zehn Drohnen filmten ihn, zwei schoss er nieder. Dann wurde er selbst erschossen. Das Tatmotiv für den Amoklauf ist weiterhin unklar.
Noch am frühen Sonntagmorgen, rund zwölf Stunden nach Beginn des Dramas, waren aus dem Gebäude heftige Schusswechsel zu vernehmen.
Mutter des Amokläufers war vor Ort
Wie viele Menschen sich nach dem Tod des Täters noch in dem Gebäude befanden und auf Rettung warteten, ist unklar. Lokale Medien berichten, dass am frühen Sonntagmorgen zwei weitere Opfer aus dem Einkaufszentrum getragen wurde.
Auch die Mutter des Amokläufers war bei dem Shopping-Center präsent. Die Polizei erhoffte sich, dass sie ihren Sohn zur Aufgabe bewegen könne, hiess es bei den Behörden.
Die örtliche Polizei wies die Anwohner an, ihre Häuser und Wohnungen nicht zu verlassen und sich von den Tatorten fernzuhalten. Die Strassen um das Einkaufszentrum herum wurden zunächst abgesperrt.
Amoklauf begann auf Militärstützpunkt
Die meisten Opfer wurden in dem Einkaufszentrum Terminal 21 in der Provinz Nakhon Ratchasima rund 260 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Bangkok getötet.
Laut Medienberichten soll der Amoklauf aber auf dem nahe gelegenen Militärstützpunkt Surathampithak begonnen haben.
Thailändischen Medien zufolge stahl der Soldat dort Waffen und Munition und tötete zunächst seinen Vorgesetzten und weitere Militärangehörige.
Dann soll er in einem gestohlenen Militärfahrzeug erst zu einem Tempel und dann zu dem Einkaufszentrum gefahren sein.
Dort verschanzte er sich einer unbekannten Anzahl Geiseln. Videos in thailändischen Medien zeigten, wie Menschen am Samstagabend aus der Ladenpassage flohen.
Sicherheitskräfte retteten nach Medienberichten Hunderte Menschen aus dem Einkaufszentrum.
Soldat filmte Amoklauf
Der mutmassliche Täter hat nach den Berichten seinen Amoklauf gefilmt und live bei Facebook gestreamt. Das Video wurde kurze Zeit später von der Plattform entfernt.
Der Täter soll während des Amoklaufs auch in einem buddhistischen Tempel geschossen haben. Vor dem Einkaufszentrum habe er erst auf die Menschen auf dem Parkplatz gefeuert, bevor er ins Gebäude eindrang, wie die Zeitung «Matichon» berichtete.
Die Polizei richtete eine Hotline für die Menschen ein, die in Gefahr waren. Der thailändische Premierminister Prayut Chan-o-cha bekundete auf Facebook den Familien der Opfer sein Beileid.
Der Tatort in Nakhon Ratchasima liegt im Isan, einer ländlichen Gegend Thailands, die kein klassisches Touristenziel ist.