China, Südkorea und Japan sind besorgt über eine Verschärfung der Spannungen im Atomkonflikt zwischen den USA und Nordkorea. Sie fordern eine Gesprächsaufnahme.
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Li Keqiang (l-r), Ministerpräsident von China, Shinzo Abe, Japans Regierungschef, und Moon Jae In, Südkoreas Präsident. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA und Nordkorea sollen ihre Gespräche weiterführen.
  • Das forderten der chinesische Staatschef Xi Jinping und Südkoreas Präsident Moon Jae In.
  • China, Südkorea und Japan fürchten eine Verschärfung der Spannungen im Atomkonflikt.
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China, Südkorea und Japan sind besorgt über eine Verschärfung der Spannungen im Atomkonflikt mit Nordkorea. Der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jinping und Südkoreas Präsident Moon Jae In appellierten am Montag bei Gesprächen in Peking an Washington und Pjöngjang, ihre festgefahrenen Gespräche wieder aufzunehmen.

«Es gibt viele Menschen, die beunruhigt sind über die angespannte Lage auf der koreanischen Halbinsel», wurde Xi Jinping zitiert.

Kooperation zwischen Japan, China und Südkorea

Anschliessend traf Xi Jinping in Peking auch mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe zusammen. Beide bekräftigten ihren Willen zur Kooperation, auf eine atomare Abrüstung Nordkoreas hinzuarbeiten, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtete.

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Die Regierung in Japan wird von Präsident Shinzo Abe angeführt. - Keystone

Abe und Moon hatten auf dem Weg zu regelmässigen Dreier-Gesprächen am Dienstag mit Chinas Regierungschef Li Keqiang in der südwestchinesischen Metropole Chengdu in Peking Station gemacht.

Angst vor Raketentest

Die Gespräche finden vor dem Hintergrund wachsender Sorgen weltweit über einen möglicherweise unmittelbar bevorstehenden neuen Raketentest Nordkoreas statt. In den festgefahrenen Verhandlungen über sein Atomwaffenprogramm hatte Pjöngjang den USA eine Frist bis Jahresende gesetzt, um Entgegenkommen zu zeigen.

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Chinas Staatsoberhaupt Xi Jinping nimmt an einer Pressekonferenz teil. (Archivbild) - keystone

Die Führung Nordkoreas stellte ein «Weihnachtsgeschenk» in Aussicht, dessen Inhalt von neuen Vorschlägen der USA für Verhandlungen abhänge.

Südkoreas Präsident hob bei dem Treffen mit Xi Jinping die «wichtige Rolle» Chinas in den Bemühungen um eine atomare Abrüstung Nordkoreas und eine friedliche Lösung hervor.

Angespannte Beziehungen

Die Beziehungen der drei ostasiatischen Nachbarn sind getrübt. Das Treffen zwischen Abe und Xi Jinping war das erste seit ihrer Begegnung am Rande des Gipfels der grossen Wirtschaftsmächte (G20) im Juni im japanischen Osaka.

Xi Jinping und Abe einigten sich bei ihren Gesprächen darauf, die Beziehungen auf eine neue Ebene zu heben. Streitpunkte sind aus japanischer Sicht aber weiter der Umgang Chinas mit den Protesten in Hongkong sowie die chinesischen Ansprüche auf Inseln im Ostchinesischen und Südchinesischen Meer.

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Moon Jae-In, Präsident von Südkorea, ruft die USA und Nordkorea dazu auf, stärker aufeinander zuzugehen. - dpa

Auch die Beziehungen zwischen Südkorea und China sind angeschlagen. Peking stösst sich vor allem an der Entscheidung Südkoreas vor drei Jahren, das amerikanische Raketenabwehrsystem THAAD zu stationieren. Zwar hatten sich Südkorea und Peking seither wieder angenähert, doch gilt der Streit als noch nicht restlos gelöst.

Streit gibt es ebenfalls zwischen Südkorea und Japan. Beide Nachbarn misstrauen einander. Die Beziehungen waren wegen eines Handelsstreits und eines Disputs um die Entschädigung koreanischer Zwangsarbeiter während der japanischen Kolonialherrschaft in Korea (1910-45) auf einen Tiefpunkt gesunken.

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