Aserbaidschan will Abdankung der Führung in Berg-Karabach erzwingen
Für ein Ende des Militäreinsatzes fordert Aserbaidschan die Abdankung der armenischen Führung in der Region Berg-Karabach.
Aserbaidschan im Südkaukasus fordert als Bedingung für das Ende seines Militäreinsatzes die Niederlegung der Waffen und die Abdankung der armenischen Führung in der Region Berg-Karabach.
«Die illegalen armenischen Militärverbände müssen die weisse Flagge hissen und alle Waffen abgeben, und das ungesetzliche Regime muss abdanken», heisst es in einer am Dienstag von örtlichen Medien verbreiteten Erklärung der Präsidialverwaltung in Baku. Anderenfalls würden die Kampfhandlungen bis zum Ende geführt, betonte die Führung der autoritär geführten Ex-Sowjetrepublik.
Aserbaidschan hat am Dienstagmorgen einen breit angelegten Militäreinsatz gegen die Konfliktregion Berg-Karabach mit dem vorgeblichen Ziel gestartet, Verstösse gegen den Waffenstillstand zu ahnden und «die verfassungsmässige Ordnung» in der Region wiederherzustellen.
Aserbaidschan blockiert Berg-Karabach
Berg-Karabach liegt auf aserbaidschanischem Gebiet, wird aber mehrheitlich von Armeniern bewohnt. In den 1990er Jahren sagte sich die Führung in Berg-Karabach nach einem blutigen Bürgerkrieg mithilfe Eriwans von Baku los.
2020 gelang Aserbaidschan die Revanche. Das durch Öl- und Gaseinnahmen hochgerüstete Land nahm in einem Krieg grosse Teile der Konfliktregion ein. Der anschliessend unterzeichnete und eigentlich von russischen Truppen zu überwachende Waffenstillstand wurde immer wieder gebrochen.
Schon seit Monaten hat Aserbaidschan die Region mit einer Blockade von der Aussenwelt abgeschottet. Beobachter bezeichnen die humanitäre Lage als katastrophal.