Assad soll Milliarden-Vermögen dank Drogen und Schmuggel haben
Der Clan um den Diktator Assad hat das syrische Volk jahrzehntelang ausgebeutet. So soll Assad ein milliardenschweres Vermögen angesammelt haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Diktator Baschar al-Assad und seine Familie haben ein milliardenschweres Vermögen.
- Es wird vom US-Aussenministerium auf eins bis zwei Milliarden Franken geschätzt.
- Erlangt hat er sein Vermögen mit Schmuggel, Waffenhandel und auch Drogenhandel.
Es ist kein Geheimnis: Die Familie Assad hat Syrien über Jahrzehnte hinweg ausgebeutet. Durch Beteiligungen an Unternehmen und Lizenzverträgen besassen sie praktisch alles im Land und haben durch Scheingeschäfte Vermögen ins Ausland transferiert.
Mehr als 100 Familienmitglieder sind auf westlichen Sanktionslisten gelandet. Sie alle sollen direkt oder indirekt an der brutalen Unterdrückung und Ausbeutung ihres eigenen Volkes beteiligt gewesen sein.
Hohe Ämter in Staat, Militär und Wirtschaft wurden von Assads Verwandten besetzt.
Das persönliche Vermögen von Assad wurde vom US-Aussenministerium 2022 auf eins bis zwei Milliarden US-Dollar geschätzt. Umgerechnet sind das 880 Millionen bis knapp 1,8 Milliarden Franken.
Videos sollen Assads Luxuskarren zeigen
Diese Schätzung basiert auf öffentlich zugänglichen Quellen und gibt nur einen groben Überblick über das tatsächliche Vermögen.
Auf sozialen Medien kursierten in den letzten Tagen Videos, die die Luxusautos von Assad zeigen sollen.
Laut dem US-Bericht sind die Assads in kriminelle Aktivitäten wie Schmuggel, Waffenhandel, Drogenhandel sowie Erpressungs- und Schutzgeldgeschäfte verwickelt.
Sie nutzen scheinbar legitime Geschäftsstrukturen und gemeinnützige Organisationen, um die riesigen Geldsummen zu waschen.
Die Familie Assad betreibe ein komplexes System mit Briefkastenfirmen. «Es dient dem Regime als Werkzeug, um an finanzielle Ressourcen zu gelangen», heisst es im Bericht.
Diese Netzwerke würden in alle Bereiche der syrischen Wirtschaft durchdringen. Um nicht entdeckt zu werden und Sanktionen zu vermeiden, verwenden die Assads neben Briefkastenfirmen unter anderem auch falsche Namen.
Armee schmuggelte Drogen für Assad
Die syrische Armee soll gemäss dem US-Bericht an syrischen Drogenschmuggeloperationen beteiligt gewesen sein.
Weitere Informationen über das Vermögen des Assad-Clans kamen zwischen 2017 und 2020 durch Geldwäsche-Ermittlungen in Frankreich und Spanien ans Licht.
Die Ermittlungen zeigten, dass Assads Onkel 500 Häuser in Spanien besessen haben soll. Zudem hatte er riesige Häuser in Paris und ein Schloss in Frankreich.
Er betrieb auch Unternehmen im Wert von hunderten Millionen Euro in Spanien, Frankreich sowie in verschiedenen Steuerparadiesen.
Assads Cousin war noch reicher
Der reichste Mann Syriens war bis vor kurzem jedoch nicht Assad selbst, sondern sein Cousin Rami Machluf.
Er soll laut dem US-Bericht einen grossen Teil der syrischen Wirtschaft kontrolliert haben. Sein Vermögen wird zwischen 5 und 10 Milliarden US-Dollar geschätzt (4,4 bis 8,8 Milliarden Franken).
Sein Wirtschaftsimperium besteht aus Telekom-Unternehmen, Banken, TV-Sendern, Hotels, Kaufhäuser und einem Monopol auf den Tabakimport in Syrien.
Machluf hatte jedoch einen Streit mit Baschar al-Assad über Steuern. Dieser Streit führte dazu, dass ein Teil seiner Geschäfte verstaatlicht wurde. Ein beträchtlicher Teil davon floss also wieder direkt in Assads Tasche.
Zwischen 2013 und 2019 kaufte Machluf laut NGO-Berichten Luxuswohnungen in Moskau im Wert von über 40 Millionen Dollar.
Assad selbst soll ab jetzt in Moskau im Luxus leben. Präsident Wladimir Putin habe die Entscheidung getroffen, Assad Asyl anzubieten, vermeldete der Kreml am Montag.