In Äthiopien haben die Tigray-Rebellen überraschend Friedensverhandlungen zugestimmt. Dies könnte eine Chance für das Land sein.
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Tigrayanische Kräfte im Norden von Äthiopien auf der Ladefläche eines Lastwagens. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit November 2020 herrscht in Tigray ein Konflikt zwischen den Bürgern und der Regierung
  • Die Rebellen in Tigray sind bereit, am Friedensgespräch teilzunehmen.
  • Für die Afrikanische Union kam dies sehr überraschend.
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In dem Tigray-Konflikt in Äthiopien zeigt sich eine überraschende Wende. Die Tigray-Rebellen sind unter der Vermittlung der Afrikanischen Union bereit, Friedensgespräche zu führen.

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Die Tigray-Rebellen werden vom äthiopischen Militär und dem Verbündeten Eritrea bekämpft. - Uncredited/AP/dpa

Am Sonntagabend teilte das Büro für auswärtige Angelegenheiten der Rebellen-Regierung mit: «Dieser Prozess muss von Mediatoren geführt werden, die für beide Seiten akzeptabel sind».

Im Land am Horn von Afrika kommt es seit Anfang August wieder zu Auseinandersetzungen zwischen dem Militär und der TPLF. Die TPLF fordert in dem seit November 2020 andauernden Konflikt mehr Autonomie für ihre ethnische Gruppe. Äthiopien zählt rund 115 Millionen Einwohner.

Vereinbarung für Waffenruhe in Äthiopien gefordert

Die Vereinten Nationen, die USA sowie Europa sprachen ihre Unterstützung für die Friedensbemühungen in Äthiopien aus. «Beide Seiten müssen die Chance nutzen, um die Gewalt im Land zu beenden.» Dies teilte die Sprecherin von UN-Generalsekretär António Guterres in der Nacht zum Montag mit. Von Seiten der Afrikanischen Union hiess es, beide Seiten sollten unverzüglich eine Waffenruhe vereinbaren.

António Guterres
António Guterres spricht sich für die Freidensbemühungen in Äthiopien aus. - AFP

Unklar ist bislang, warum die Rebellen plötzlich zu Friedensverhandlungen bereit sind, denn die Kernforderungen bleiben bestehen. Dazu gehört etwa die Aufgabe der De-facto-Blockade der Region durch Regierungstruppen. Die Forderungen hatten Friedensverhandlungen in den vergangenen Monaten immer wieder im Keim erstickt.

Gleichzeitig stehen beide Kriegsparteien unter Druck, da die Region schwer von der Dürre in Ostafrika betroffen ist. Laut Weltgesundheitsorganisation sind 5,2 Millionen Menschen in der Region Tigray auf humanitäre Hilfe angewiesen.

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