Äthiopien wartet auf die Versprechen von Abiy Ahmed
Die Amtszeit von Ministerpräsident Abiy Ahmed in Äthiopien wurde ohne Wahlen um ein Jahr verlängert. Viele Äthiopier warten bis heute auf seine Versprechen.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit 2018 ist Abiy Ahmed Präsident von Äthiopien.
- Viele seiner früheren Anhänger fühlen sich im Stich gelassen.
- Seine Amtszeit wurde wegen der Corona-Pandemie um ein weiteres Jahr verlängert.
Vor rund zwei Jahren wurde Friedensnobelpreisträger Abiy Ahmed zum Ministerpräsidenten von Äthiopien gewählt. Zu Beginn seiner Amtszeit wurde er gelobt, dass er den Konflikt mit Nachbarland Eritrea schlichten konnte. Abiy versprach drastische Änderungen in der Politik, Redefreiheit und freie Wahlen. Heute scheint davon nicht mehr viel übrig zu sein.
«Er hat das versprochen, aber heute sagt er: Vergiss die Demokratie», beklagt Aktivisten-Anführer Jawar Mohamed gegenüber «SRF». Auch die Redefreiheit sei wieder eingeschränkt worden. Viele Äthiopier und ehemalige Befürworter Abiys sind enttäuscht und fühlen sich im Sticht gelassen.
Normalerweise würden im kommenden August die Präsidentschaftswahlen stattfinden. Wegen der Corona-Krise wurde die Amtszeit von Präsident und Regierung um ein weiteres Jahr verlängert.