Äthiopien will weitere 2000 Gefangene freilassen
In Äthiopien sollen mehr als 2000 während Protestmärschen festgenommene Regierungskritiker aus dem Gefängnis entlassen werden. Oppositionelle werden in dem afrikanischen Staat oft verhaftet.
Das Wichtigste in Kürze
- In Äthiopien wurden mehr als 2000 Regierungskritiker begnadigt.
- Oppositionelle sind im afrikanischen Land in der Regierung nicht vertreten.
Die 2345 Gefangenen seien begnadigt worden und würden in einigen Tagen freikommen, teilte der Sprecher der Region Oromia, Addisu Arega, auf Facebook mit. Mehr als 1500 davon sind demnach bereits verurteilt worden, die restlichen warten noch auf ein Verfahren oder wurden noch nicht verurteilt. Vergangene Woche wurden bereits Oppositionsführer Merera Gudina und knapp 500 weitere Gefangene entlassen.
Alle politische Gefangenen freilassen?
Regierungschef Hailemariam Desalegn hatte Anfang Januar verkündet, alle politischen Gefangenen im Land würden freigelassen, ruderte danach allerdings zurück. Seit 2016 wurden nach regierungskritischen Protesten in der Region Oromia Menschenrechtlern zufolge Zehntausende zeitweise festgenommen. Die Regierung hatte wegen der anhaltenden Proteste den Ausnahmezustand verhängt.
Oppositionelle und Journalisten werden in Äthiopien oft eingesperrt. In dem Land mit rund 100 Millionen Einwohnern ist die Opposition nicht im Parlament vertreten.
