Die Hisbollah-Miliz veröffentlicht Aufnahmen strategischer Orte in Nordisrael, was als Drohung interpretiert wird.
Hisbollah Kämpfer Feiertag
Mit der libanesischen Hisbollah-Miliz steigt das Risiko einer weiteren Eskalation im Nahen Osten. (Archivbild) - keystone

Die libanesische Hisbollah-Miliz hat nach eigener Darstellung Aufnahmen aus Nordisrael aus der Luft angefertigt und am Dienstag veröffentlicht. Die Bilder sollen etwa den Hafen von Haifa und andere wichtige strategische Orte in der Gegend zeigen und von einer Drohne aufgenommen worden sein. Es war zunächst unklar, wann genau sie angefertigt wurden.

Das gezeigte Material liess sich zunächst nicht unabhängig verifizieren. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, die Berichte zu prüfen. Derzeit führt der US-Gesandte Amos Hochstein Gespräche im Libanon, um eine Waffenruhe zwischen Israel und der Schiitenmiliz zu erreichen. Nach libanesischen Informationen wollte Hochstein der libanesischen Regierung dabei eine scharfe Warnung der israelischen Seite übermitteln.

Gantz: Zeit für diplomatische Einigung läuft ab

Benny Gantz, Ex-Minister im israelischen Kriegskabinett, warnte Hochstein nach Medienberichten, die Zeit für eine diplomatische Einigung laufe aus. Israel sei fest entschlossen, die Bedrohung seiner Bürger im Norden des Landes durch die Hisbollah zu beenden. Womöglich ist das von der Hisbollah veröffentlichte Video als Drohung zu verstehen, dass die proiranische Miliz die Gebiete im Falle einer Eskalation angreifen könnte.

Der israelische Kan-Sender sprach von einer «beunruhigenden Dokumentation». Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen vor mehr als acht Monaten kommt es täglich zu militärischen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der libanesischen Hisbollah-Miliz im Grenzgebiet zwischen beiden Ländern. Auf beiden Seiten gab es dabei Tote.

Am Mittwoch ist eine Rede des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah geplant. Grund dafür ist, dass bei israelischen Angriffen vor einer Woche ein ranghoher Kommandeur der Miliz getötet wurde. Die Schiitenorganisation reagierte darauf mit massivem Raketenbeschuss auf Ziele in Israel.

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