Ausbreitung verlangsamt sich
Beim grössten bekannten Cholera-Ausbruch der Geschichte haben sich im Bürgerkriegsland Jemen in den vergangenen Monaten etwa eine Million Menschen mit der gefährlichen Durchfallerkrankung angesteckt. Das internationale Komitee des Roten Kreuzes (ICRC) teilte Donnerstag mit, die Marke sei überschritten worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Ausbruch hatte ab April dieses Jahres Fahrt aufgenommen und schnell mehrere Hunderttausend Fälle erreicht
- Die Epidemie im Jemen ist der weltweit grösste bisher erfasste Ausbruch.
- Nach Angaben der WHO habe sich der Anstieg der Verdachtsfälle in den vergangenen drei Monaten jedoch deutlich verlangsamt.
Nach Angaben der WHO habe sich der Anstieg der Verdachtsfälle in den
vergangenen drei Monaten jedoch deutlich verlangsamt. Der Ausbruch hatte ab
April dieses Jahres Fahrt aufgenommen und schnell mehrere Hunderttausend Fälle
erreicht.
In vielen Teilen des Landes sind die Infrastruktur und die
Gesundheitseinrichtungen wegen des jahrelangen Bürgerkrieges weitgehend
zerstört. Im Jemen unterstützt eine saudisch geführte Militärkoalition die
international anerkannte Regierung des Landes und fliegt Angriffe auf die
Huthi-Rebellen.
Insgesamt sind seit März 2015 in dem Bürgerkrieg laut den Vereinten
Nationen mehr als 5600 Zivilisten gestorben. Die Hilfsorganisation Aktion gegen
den Hunger teilte am Donnerstag mit, dass sie ihre Arbeit in der Hafenstadt
Hodeida wegen der Kämpfe nahe der Stadt einschränken musste.
Cholera wird vom Bakterium Vibrio cholerae verursacht, das durch
verunreinigtes Wasser oder Essen übertragen wird. Mit Medikamenten lässt sich
die Sterblichkeitsrate erheblich senken. Die Epidemie im Jemen ist der weltweit
grösste bisher erfasste Ausbruch.