Bis Ende Januar sind rund 100 Werke aus dem Kunstfund Gurlitt in Israel zu sehen. Ausgestellt werden sie im Israel-Museum in Jerusalem.
Raubkunst kunstmuseum bern
14 Werke aus der Sammlun Gurlitt im Berner Kunstmuseum wurden eindeutig als Raubkunst identifiziert. - sda

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Israel-Museum in Jerusalem stellt bis Ende Januar Werke aus dem Kunstfund Gurlitt aus.
  • Cornelius Gurlitt (†82) hinterliess die Kunstsammlung dem Berner Kunstmuseum.
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Rund 100 Werke aus dem Kunstfund Gurlitt sind bis Ende Januar im Israel-Museum in Jerusalem zu sehen. Die Ausstellung mit dem Titel «Fateful Choices» (etwa: Schicksalsentscheidungen) zeigt Werke herausragender Künstler wie Otto Dix, Max Ernst oder Emil Nolde.

«The Fateful Choises» befasst sich auch mit der komplexen Figur von Hildebrand Gurlitt, einem der wichtigsten Kunsthändler der Nationalsozialisten.

Er trug zahlreiche Kunstwerke zusammen, die nach seinem Tod an Sohn Cornelius Gurlitt gingen. Letzterer hütete die Kunstwerke unter grösster Verschwiegenheit, bis sie 2012 zufällig entdeckt wurden. Der Fund galt als Sensation. Grosse Teile der Sammlung standen jedoch im Verdacht, jüdischen Besitzern geraubt oder abgepresst worden zu sein.

Cornelius Gurlitt starb 2014 und hinterliess das schwierige Erbe überraschenderweise dem Kunstmuseum Bern. Umfangreiche wissenschaftliche Arbeiten sind seither an die Hand genommen worden, um die Herkunft der Kunstwerke zu erforschen.

Gurlitt  jerusalem
"Mann und Weibchen" von Emil Nolde in der Jerusalemer Gurlitt-Ausstellung. - dpa-infocom GmbH

Von den rund 1500 Werken, davon viele auf Papier, haben sich bisher neun eindeutig als NS-Raubkunst erwiesen. Bis im August 2019 konnten sechs Werke an Nachfahren der rechtmässigen Eigentümer zurückgegeben werden. Dies teilte das Kunstmuseum Bern am Montag mit.

«Ausstellung hat Symbolwert»

Die Ausstellung in Jerusalem wurde in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Bern und der Deutschen Bundeskunsthalle in Bonn konzipiert. In den beiden Häusern fand bereits eine grosse Doppelausstellung zum Kunstfund Gurlitt statt.

Schlomit Steinberg, Kuratorin für europäische Kunst im Israel-Museum, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa: «Die Ausstellung hat Symbolwert.» Israel sei seit 2014 an der Gurlitt-Taskforce beteiligt gewesen. Das Museum kümmere sich ausserdem schon seit den 1990-er Jahren um die Rückgabe von Raubkunst an jüdische Erben.

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