Australien setzt Auslieferungs-Abkommen mit Hongkong aus
Aus Sorge über die Reaktion Chinas verzichtet Australien auf ein Auslieferungsverfahren mit Hongkong. Die internationalen Beziehungen bleiben angespannt.
Das Wichtigste in Kürze
- Australien verzichtet auf ein Auslieferungsverfahren mit Hongkong.
- Das Land will die Wut Chinas nicht provozieren.
- Gefährdete Hongkonger können trotzdem ein Sondervisum beantragen.
Australien setzt aus Sorge über Chinas umstrittenes Sicherheitsgesetz für Hongkong eine Auslieferungsvereinbarung mit der früheren britischen Kronkolonie aus. Das gab der australische Premierminister Scott Morrison am Donnerstag bekannt. Chinas Sicherheitsgesetz stelle eine «fundamentale Änderung» der Sachverhalte in Bezug auf Australiens Vereinbarung mit Hongkong bezüglich Auslieferungen dar, sagte Morrison. Man habe Hongkong formal über die Entscheidung seiner Regierung in Kenntnis gesetzt und die chinesischen Behörden entsprechend benachrichtigt, hiess es.
Sondervisa für Australien Thema für Hongkong-Bürger
Hongkonger, die durch Chinas umstrittenes Sicherheitsgesetz gefährdet sei, könne eine australische Sondervisa beantragen. Auch ein Weg hin zu einer dauerhaften Aufenthaltsgenehmigung soll angeboten werden, erklärte Morrison weiter.
Die Beziehungen zwischen Australien und seinem wichtigsten Wirtschaftspartner China sind derzeit angespannt. Dies vor allem, seitdem die Regierung in Canberra eine unabhängige internationale Untersuchung zum Ursprung des Coronavirus in China gefordert hatte. Peking wirft Australien seinerseits Spionage vor und hat chinesische Studenten und Touristen vor Reisen in das Land gewarnt.