Australiens Tourismus befürchtet Milliardenverluste wegen Bränden
Die schweren Brände in Australien wollen kein Ende haben. Zahlreiche Touristen sagen ihre Reise auf den Kontinent ab – mit grossen Verlusten für die Branche.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Wochen halten Buschbrände Australien in Atem.
- Immer mehr Touristen sagen ihre Reise auf den Kontinent ab.
- Die australische Tourismusindustrie fürchtet Milliardenverluste.
Die australische Tourismusindustrie fürchtet Milliardenverluste als Folge der schweren Buschbrände der vergangenen Wochen. Die Einbussen könnten sich bis Jahresende auf mindestens 4,5 Milliarden australische Dollar (rund 3 Milliarden Franken) belaufen, heisst es in einem heute Freitag veröffentlichten Bericht des Branchenverbandes ATEC.
Die Berechnung stützt sich auf einen Vergleich der aktuellen Vorausbuchungen mit denen des Vorjahres. Der Rückgang entspricht etwa zehn Prozent der Gesamteinnahmen aus dem Auslands-Tourismus.
Vor allem Amerikaner und Europäer haben Angst
ATEC-Direktor Peter Shelley sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass mindestens 70 Prozent der 850 Verbandsmitglieder Stornierungen in grösserem Umfang verzeichnet hätten. Vor allem Urlauber aus den USA, Grossbritannien und anderen Teilen Europas hätten es sich anders überlegt.
Gründe seien die Angst vor schlechter Luft, die Sorge um die persönliche Sicherheit und die Befürchtung, dass touristische Attraktionen unter den Bränden gelitten hätten. Die Buschfeuer seien in einem für die Buchungen kritischen Zeitraum ausgebrochen.
Bei den schweren Feuern sind bisher mehr als 11,8 Millionen Hektar Land verbrannt, das entspricht etwa einem Drittel der Fläche von Deutschland. 28 Menschen kamen ums Leben. Nach groben Schätzungen verendete mehr als eine Milliarde Tiere. Der Fremdenverkehr trägt in Australien rund sechs Prozent zur Wirtschaftsleistung bei und ist die wichtigste Devisenquelle nach Eisenerz, Kohle und Erdgas.