Monatelang tobten heftige Feuer in Australien. Jetzt vermelden die Behörden einen Teilerfolg. Traurige Bilanz: Eine Milliarde Tiere starben.
Das Wichtigste in Kürze
Während Monaten wüteten im australischen News South Wales gravierende Buschbrände.
Am Wochenende vermeldeten die Behörden: Die Feuer seien unter Kontrolle. Der Regen half.
Die traurige Nachricht: Rund eine Milliarde Tiere verloren in den Flammen ihr Leben.
Am Wochenende teilte die australische Feuerwehr mit, nach Monaten heftigster Buschfeuer habe man die Flammen nun unter Kontrolle. Dies vor allem auch dank dem Regen der vergangenen Woche. Auch für die kommenden Tage erwarten Meteorologen starken Regen und hohe Wellen entlang der Küste.
Sturmwolken über Sydney. - Keystone
Passanten gehen mit Schirmen durch den Regen. Heftiger Regen hat einige Teile von Australien überflutet, aber auch die Arbeit der Feuerwehr in den Brandgebieten erleichtert. - dpa
Ein Mann versucht, sich mit einem Regenschirm vor dem Regen und Sturm in Sydney zu schützen. Schwere Unwetter haben weite Teile Australiens heimgesucht. - dpa
Junge Männer stehen in Sdney auf eine überfluteten Strasse und grüssen ein vorbeifahrendes Auto. Auch in den kommenden Tagen sind noch schwere Unwetter prognostiziert. - dpa
Im am meisten von den Flammen betroffenen Bundesstaat New South Wales sind seit September mehr als zwölf Millionen Hektar Land verbrannt. 2400 Häuser wurden zerstört. 33 Menschen kamen in den Flammen ums Leben, darunter sechs Feuerwehrleute.
113 Tierarten in Gefahr
Die noch heftigere Bilanz bei den Tieren: Rund eine Milliarde verlor im Feuer ihr Leben.
Eine grosse Regenpfütze hat sich im abgebrannten Buschland in den Blue Mountains westlich von Sydney im Bundesstaat Bundesstaat New South Wales gebildet. Im am stärksten betroffenen Bundesstaat New South Wales wird der Niederschlag die Feuer nach Angaben der Helfer nicht löschen, aber sie etwas eindämmen. - dpa
Rund 3000 Feuerwehrleute kämpften im Bundesstaat New South Wales im Einsatz gegen etwa 134 Buschbrände. - dpa
Ein Buschfeuer, welches gelegt wurde um einen grösseren Brand in der Nähe einzudämmen, brennt im Bundesstaat New South Wales. Die Buschfeuer in Australien haben nach Behördenangaben bereits mehrere Millionen Hektar Land verbrannt. - dpa
Ein Mitarbeiter der Forest Corporation entrollt einen Feuerwehrschlauch während er in der Nähe von Moruya, Australien, einen Brand bekämpft. - dpa
Einsatzkräfte der Feuerwehr kämpfen gegen ein Feuer in einem Wald in Bendalong, Australien. - dpa
Ein Lastwagen brennt in einem Waldgebiet im Bundesstaat New South Wales. - dpa
Nach den Buschbränden sind 113 Tierarten laut Experten dringend auf Hilfe angewiesen. Denn: Mehr als 30 Prozent ihres Lebensraumes wurden zerstört. Auf der vorläufigen Liste stehen beispielsweise 13 Vogel-, 19 Säugetier-, 20 Reptilien- und 17 Froscharten.
Die Regierung will 50 Millionen australische Dollar für den Schutz der Tierwelt zur Verfügung stellen. Helfer verteilten schon während den heftigen Bränden Nahrung für die Tiere – aus Helikoptern.
Ein Wallaby, das Karotten frisst, die aus einem Hubschrauber des NSW National Parks and Wildlife Service abgeworfen wurden. In den von Waldbränden betroffenen Gebieten in New South Wales herrscht Mangel an Nahrung für Wildtiere. Deshalb werden Tausende Kilogramm Karotten und Süsskartoffeln von Flugzeugen in von Feuer betroffenen Gebieten abgeworfen, um Wallabys zu helfen. - dpa
Eine australische Frau rettete diesen Koala. Später starb er an seinen Verbrennungen. - Screenshot CNN
Ein totes Känguru hängt nach den Buschfeuern in einem Zaun fest. - DPA
Den Flammen entronnen: Eine Helferin päppelt südlich von Sydney ein junges Graues Känguru mit einem Schoppen auf. - Keystone
Ein Koala trinkt Wasser aus einer Flasche, die ihm von einem Feuerwehrmann hingehalten wird (Videostandbild). - dpa
Bevölkerung muss sich vom Schock erholen
Betroffen waren von den Feuern rund zwei Drittel der Menschen in Australien. Dabei handelt es sich um etwa 18 Millionen Bewohner. Und auch die indirekten Konsequenzen sind gravierend. Viele Menschen litten unter dem Rauch, mussten Reisepläne ändern oder hatten Freunde oder Bekannte, deren Häuser zerstört wurden.
Die Situation geht jetzt jedoch prekär weiter: Der heftige Regen löst Angst vor Überschwemmungen aus. Mehrere Dämme sind laut den Behörden schon an ihre Kapazitätsgrenzen gelangt. Hunderte Menschen mussten schon aus den Hochwassergebieten gerettet werden, wie die Polizei mitteilte.
Backpacker sollen beim Aufbauen helfen
Beim Wiederaufbau des Landes sollen nun übrigens Touristen auch mithelfen. Die Regierung in Canberra hat Visa-Beschränkungen für arbeitswillige Reisende gelockert. Neu kann man ein Working-Holiday-Visum bis zu zwölf Monaten lösen.