Australischer «Pädophiler» wird gelyncht – Vorwürfe waren erfunden
In Australien ist ein 30-jähriger Familienvater zu Tode gefoltert worden. Seine Frau warf ihm fälschlicherweise vor, ihre Töchter missbraucht zu haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein 30-jähriger Australier soll seine Töchter missbraucht haben, behauptet die Ehefrau.
- Ein Lynch-Mob folterte und tötete den angeblichen Pädophilen daraufhin.
- Allerdings waren die Vorwürfe erfunden.
Was wie ein Horrorfilm-Drehbuch klingt, ist eine reale Geschichte aus Australien: Ein Mann wurde mit Kettensäge, Tattoo-Nadel und Eisenstangen brutal gefoltert, wie unter anderem die «Daily Mail» berichtet. Und das wegen erfundener Vorwürfe.
Aber der Reihe nach. 2018 warf die 35-jährige Jana ihrem 30-jährigen Ehemann Bradley vor, zwei ihrer acht Kinder zu missbrauchen. Der Familienvater soll sie nach den Schilderungen der Mutter sogar geschwängert haben.
Jana erzählte einer Selbstjustiz-Gruppe, die sich den Kampf gegen Pädophile auf die Fahne geschrieben hat, davon. Wenig später schlugen die sogenannten «Freedom Fighters» zu. Die vier Männer sollen zunächst mit Eisenstangen auf Bradley eingeprügelt haben, heisst es.
Ehefrau soll Mord gefeiert haben
Danach liessen sie den Mann bei brühender Hitze in einem Kofferraum schmoren. In der Folge folterte der Lynch-Mob Bradley noch mit einer Kettensäge und einer Tattoo-Nadel. Das Ziel, ein Geständnis, erreichte die Gruppe jedoch nicht. Schliesslich erschossen sie den vermeintlichen Pädophilen.
Dann der Schock: Nun stellt sich heraus, dass die Vorwürfe der Frau gelogen waren. Gemäss australischen Medienberichten soll Jana drogensüchtig gewesen sein. Wie es heisst, habe sie den Tod ihres Mannes zusammen mit ihren Töchtern gefeiert.
Für Jana hat der Fall Konsequenzen: Sie wurde zu einer Gefängnisstrafe von siebeneinhalb Jahren verurteilt.
Der Anführer des Killer-Quartetts wurde kürzlich wegen Mordes schuldig gesprochen. Die genaue Strafe steht noch aus. Auch die anderen Mitglieder der Gruppe wurden verurteilt.