Israels Führungs-Politiker feiern das neue Juden-Gesetz mit einem Selfie. Das nimmt ein Künstler zum Anlass für eine herrliche Karikatur.
Damit sorgte der Karikaturist für Schlagzeilen – aber auch für Lacher.
Damit sorgte der Karikaturist für Schlagzeilen – aber auch für Lacher. - Twitter/JamalDajani

Das Wichtigste in Kürze

  • Karikaturist Avi Katz verbindet Orwell und Netanjahu in einer Zeichung.
  • Diese stellt Letzteren nicht in gutem Licht dar: Es ist eine Karikatur.
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Als Reaktion auf ein als rassistisch kritisiertes Gesetz in Israel hat ein Karikaturist in dem Land führende Politiker als eine Gruppe von Schweinen porträtiert. Die Überschrift über der Zeichnung von Avi Katz lautet «Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher als andere» – ein Zitat aus der weltbekannten Fabel «Farm der Tiere» von George Orwell.

Missbrauch von Macht

In der Satire von 1945 wird beschrieben, wie die Schweine alle anderen Tiere auf einem Hof unterjochen, nachdem sie gegen die Herrschaft der Menschen rebelliert haben. Das Buch gilt als Kritik am Stalinismus in Russland und beschreibt den Missbrauch von Macht.

Israels Parlament hatte am Donnerstag ein Gesetz verabschiedet, das Israels Status als jüdischer Nationalstaat verankert. Arabisch soll nicht mehr Amtssprache sein, nur noch Hebräisch. Israels arabische Minderheit kritisierte das Gesetz scharf als diskriminierend und rassistisch.

Isreals Führung kämpft mit Anklagen

Nach der Verabschiedung verbreitete sich in sozialen Medien ein Selfie des israelischen Abgeordneten Oren Chasan von der regierenden Likud-Partei. Er machte ein Bild von sich mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und anderen zufriedenen Abgeordneten, die das Gesetz unterstützen – dabei rutschte Chasans Hemd nach oben und gab den Blick auf seinen Bauch und seine Unterhose frei. Chasan steht wegen verschiedener Vergehen vor Gericht, darunter Angriff eines Beamten. Netanjahu muss mit einer Anklage wegen Korruptionsvorwürfen rechnen.

Der Karikaturist nahm das Selfie als Basis für seine Satire – und setzte den Politikern dabei Schweinsköpfe auf. In sozialen Netzwerken gab es am Dienstag Debatten über die provokative Zeichnung, die im jüngsten «Jerusalem Report» veröffentlicht wurde – einige Kritik, aber auch viel Zustimmung.

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