Baerbock und Barrot besichtigen syrisches Foltergefängnis
Annalena Baerbock und Jean-Noël Barrot besichtigten vier Wochen nach dem Umsturz in Syrien das berüchtigte Foltergefängnis Saidnaja.
Deutschlands Aussenministerin Annalena Baerbock und ihr französischer Amtskollege Jean-Noël Barrot haben rund vier Wochen nach dem Umsturz in Syrien das berüchtigte Foltergefängnis Saidnaja besichtigt.
Gemeinsam liessen sie von Vertretern der syrischen Zivilschutzorganisation Weisshelme über die Zustände in dem Gefängnis nahe der Hauptstadt Damaskus informieren.
Saidnaja gilt als das wohl berüchtigtste Militärgefängnis aus der Zeit des Langzeitmachthabers Baschar al-Assad. Im Volksmund wurde es nur das «Schlachthaus» genannt. Seit 2011 haben Menschenrechtler dort systematische Massenhinrichtungen, Folter und das Verschwinden von Tausenden Gefangenen dokumentiert.
Amnesty: Verbrechen gegen die Menschlichkeit
Amnesty International kam nach Interviews mit Ex-Häftlingen, Sicherheitsleuten, Richtern sowie Anwälten und Experten zu dem Schluss, dass in Saidnaja unter Anweisung der Assad-Regierung Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangenen wurden.
Hinrichtungen und Folter wurden schon zur Regierungszeit von Assads Vater Hafis dokumentiert, der im Jahr 2000 starb. Vater und Sohn regierten Syrien mit eiserner Faust mehr als 50 Jahre lang.
Syrische Weisshelme
Die Weisshelme sind eine syrische Zivilschutzorganisation, die 2013 nach Beginn des Bürgerkriegs von Freiwilligen gegründet wurde. Die rund 3000 Freiwilligen halfen unter anderem nach Luftangriffen dabei, Opfer zu bergen, waren aber auch nach den verheerenden Erdbeben in Syrien und der Türkei 2023 im Einsatz.