Bei Alfredo Stroessner: Leichenreste in Wohnung geborgen
In der Wohnung von Paraguays Ex-Diktator, Alfredo Stroessner, wurden Knochenteile von mindestens drei Menschen geborgen.

Das Wichtigste in Kürze
- Alfredo Stroessner (1912-2006) war von 1954 bis 1989 Diktator in Paraguay.
- Zu der Zeit wurden 425 Menschen ermordet – die Leichen wurden nie gefunden.
- Nun wurde Knochen von mindestens drei Menschen in der Ex-Wohnung von Stroessner gefunden.
In einer ehemaligen Wohnung des paraguayischen Ex-Diktators Alfredo Stroessner (1912-2006) sind Leichenreste entdeckt worden. Hausbesetzer fanden in Ciudad del Este Knochenteile von mindestens drei Menschen in einem Haus, das Stroessner gehörte.
Dies berichtete die Zeitung «Última Hora» am Donnerstag. Das zuständige Justizministerium leitete daraufhin Ermittlungen ein. Nun sollen die Leichen identifiziert werden. Dabei soll festgestellt werden, ob sie sich bereits zu Stroessners Lebzeiten dort befunden haben.
Alfredo Stroessner flüchtete 1989 nach Brasilien
Während Stroessners Diktatur (1954-1989) waren nach Dokumentation der paraguayischen Wahrheitskommission (CVJ) 425 Menschen verschleppt und ermordet worden. Deren Leichen wurden aber nie gefunden. Stroessner, Sohn eines deutschen Einwanderers, floh nach seiner Entmachtung 1989 nach Brasilien.
Die verlassene Wohnung in Ciudad del Este wird nach Angaben der örtlichen Staatsanwaltschaft von einem Immobilienmakler verwaltet. Sie liegt 300 Kilometer östlich von Asunción.