Bekommt die Ukraine nun Syriens Panzer?
Berichten zufolge wird diskutiert, was mit dem Material der syrischen Regierungstruppen geschieht. Eine Möglichkeit ist es, es der Ukraine zu geben.
Das Wichtigste in Kürze
- Wladimir Putin rüstete Syrien auf und hielt damit Assad an der Macht.
- Nach dessen Sturz stehen Tausende Panzer, Dutzende Jets und Millionen Schuss herum.
- Es wird nun diskutiert, das Material der Ukraine zur Verfügung zu stellen.
Der Sturz von Baschar al-Assad in Syrien war eine Schlappe für Wladimir Putin: Der Kremlchef hatte den Diktator im Bürgerkrieg seit 2011 unterstützt, seine Truppen aufgerüstet und ihn so an der Macht gehalten. Bei der jüngsten Rebellen-Offensive konnte und wollte er wegen des Ukraine-Kriegs nicht mehr helfen. Und ausgerechnet dem Gegner dort könnte der Sturz Assads nun in die Karten spielen.
Der US-Aussenminister Antony Blinken ist aktuell im Nahen Osten unterwegs. Es geht bei den Gesprächen vor allem um die Zukunft Syriens. Doch laut dem Branchenmagazin «Military Watch» sind auch die Waffenbestände des Assad-Regimes und deren weitere Verwendung ein Thema. Eine Option ist es, das militärische Gerät der Ukraine zur Verfügung zu stellen.
Schätzungen zufolge besitzt Syrien rund 4000 Kampfpanzer russischer und sowjetischer Bauart sowie 2000 gepanzerte Mannschaftstransportwagen. Hinzu kommen über eine Million 152-mm- und 122-mm-Artilleriegeschosse, Raketen- und Luftabwehrsysteme. Anfang des Jahres wurde die Flotte der Luftwaffe auf rund 184 Kampfjets geschätzt. Ein grosser Teil der Waffen hat Syrien von Russland bekommen.
Und ausgerechnet gegen den Absender könnten die Waffen nun eingesetzt werden. Blinken soll mit dem türkischen Präsidenten Erdogan darüber verhandelt haben.
Eine grosse Frage, in welchem Zustand die Waffen sind und wie viele davon noch einsatzfähig sind. Nach dem Sturz von Assad begann Israel sofort mit Angriffen auf syrische Waffenlager und Militärstützpunkte, um das Nachbarland zu schwächen. Dabei soll fast die gesamte Marine zerstört worden sein.