Beliebte «Train Street» in Hanoi wieder offen – aber inoffiziell
Die berühmte «Train Street» in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi wurde nach fast drei Jahren wiedereröffnet – allerdings ohne Genehmigung der Behörden.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor fast drei Jahren wurde die berühmte «Train Street» in Vietnam geschlossen.
- Im Zuge der Corona-Lockerungen wurde die beliebte Sehenswürdigkeit wieder geöffnet.
- Die Wiedereröffnung wurde von den Behörden aber bisher nicht genehmigt.
Fast drei Jahre nach der Schliessung der berühmten «Train Street» in Vietnams Hauptstadt Hanoi ist die beliebte Sehenswürdigkeit wieder offen. Von den Behörden genehmigt wurde die touristische Wiedereröffnung aber nicht.
Die Zugstrasse, welche zwischen engen Häuserblocks hindurchführt, säumen zahlreiche Cafés und Stände. In den vergangenen Monaten haben diese im Zuge der Corona-Lockerungen wieder geöffnet – und hoffen auf Besucher aus aller Welt.
Die Sperrung selbst hatte mit der Pandemie nichts zu tun: Die Behörden hatten schon im Oktober 2019 entschieden, die Strasse aus Sicherheitsgründen für Touristen komplett abzuriegeln. Nur noch Anwohnern sollte der Zugang gewährt werden. Zuvor hatte ein Zug eine Notbremsung machen müssen, um nicht mit Besucherscharen zu kollidieren.
Steigende Besucher-Zahlen
Angezogen von spektakulären Fotos im Internet waren seit 2018 immer mehr Schaulustige angereist. Die «Train Street» wurde zu einem Tourismus-Hotspot. Cafés öffneten, Anwohner stellten Essensstände auf oder arrangierten besonders gute Plätze zum Fotografieren. Manche Restaurants stellten in der «zugfreien» Zeit sogar Tische direkt auf die Schienen –um sie bei herannahendem Zug schnell wegzuräumen.
Noch immer habe die Regierung die Trasse nicht offiziell wieder für Touristen freigegeben, sagte Nguyen Van Long, ein 51-jähriger Cafébesitzer. «Vor drei oder vier Monaten haben wir die Cafés selbst wiedereröffnet, und jetzt steigen die Besucherzahlen wieder», erklärte er.
Allerdings sei die Sorge gross, dass die Behörden die Strasse wieder schliessen könnten. «Aber seit Covid hatten wir Probleme. Die Menschen hier müssen leben, wir müssen weitermachen.»
Christina und Paul aus Österreich zeigten sich begeistert von dem Erlebnis. «Wir wussten nicht, wann der Zug kommen würde, also haben wir uns für ein Bier in ein Café gesetzt. Glücklicherweise rauschte prompt der Zug vorbei», freuten sich die beiden 29-Jährigen.
Die Zugtrasse, die an einem Ende die Dien-Bien-Phu-Strasse kreuzt und am anderen die Tran-Phu-Strasse, stammt aus der französischen Kolonialzeit: Sie wurde 1902 gebaut, spielt aber auch heute noch eine wichtige Rolle für heimische und ausländische Reisende.
