In Afghanistan verschärft sich die Lage wieder. Das Gewaltniveau liege zurzeit «weit über historischen Normen».
Afghanistan
Rettungskräfte löschen ein Feuer nach einer Explosion in Afghanistan. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Afghanistan eskaliert der Konflikt zwischen der Taliban und der Regierung wieder.
  • Kurz nach einer Auto-Explosion trat am Donnerstag eine dreitägige Waffenruhe in Kraft.
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Fünf Monate nach dem USA-Taliban-Abkommen hat sich der Konflikt zwischen der Taliban und der afghanischen Regierung einem Bericht zufolge verschärft. Das Gewaltniveau im zweiten Jahresquartal liege «weit über historischen Normen». So hiess es in dem Bericht des US-Generalinspekteurs für den Wiederaufbau in Afghanistan (Sigar). Taliban-Angriffe auf Nato-Streitkräfte hätte es seitdem aber nicht gegeben.

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Die Hauptstadt Kabul wird nicht mehr von der Regierung in Afghanistan kontrolliert. (Archivbild) - dpa

Wichtige Daten zum Afghanistankonflikt stehen nach wie vor unter Verschluss. Im letzten Quartal beklagte Sigar, dass die Nato-Ausbildungsmission «Resolute Support» Daten über Angriffe afghanischer Gegner unter Verschluss gehalten hatte. Begründet wurde dies mit den laufenden politischen Verhandlungen zwischen den USA und den Taliban. Laut Sigar waren die Daten eines der letzten Mittel, um öffentlich über die Sicherheitslage im Land zu berichten.

Waffenruhe in Kraft

Unterdessen einigten sich die Taliban und Kabul auf eine dreitägige Waffenruhe für den Fastenbruch, die gestern in Kraft trat. Wenige Stunden zuvor starben bei einer Autobombenexplosion in der Zentralprovinz Logar nach Angaben von Provinzräten mindestens 18 Menschen. Die Taliban, die auch in der Provinz aktiv sind, dementierten umgehend, für den Anschlag verantwortlich zu sein. Das afghanische Innenministerium machte sie aber dafür verantwortlich.

Logar Afghanistan
Ein Opfer einer explodierten Autobombe in der afghanischen Zentralprovinz Logar wird von Sanitäter weggetragen. - Keystone

Seit Wochen drängen Kabul und internationale Akteure auf einen Beginn der geplanten innerafghanischen Friedensgespräche, um den blutigen Konflikt zu beenden. 3560 afghanische Soldaten seien seit Ende Februar getötet, weitere 6781 verwundet worden, sagte Afghanistans Präsident Aschraf Ghani am Dienstag. Mehr als 1200 Zivilisten wurden 2020 laut einem UN-Bericht in der ersten Jahreshälfte in Afghanistan getötet.

Die USA hatten mit den Taliban am 29. Februar in Doha (Katar) ein Abkommen unterzeichnet. Es sieht einen Abzug der internationalen Truppen sowie einen Gefangenenaustausch als vertrauensbildende Massnahme vor und soll innerafghanische Friedensgespräche ermöglichen.

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Das Abkommen in Doha wurde im Beisein von Vertretern aus rund 30 Staaten vom US-Sondergesandten für Afghanistan, Zalmay Khalilzad (l), und dem politischen Chef der Taliban, Abdul Ghani Baradar, unterzeichnet. - sda - KEYSTONE/EPA/STRINGER

Im Gegenzug versicherten die Taliban, ihre Beziehungen mit anderen Terrororganisation zu beenden. Laut einem Bericht des UN-Sicherheitsrats bestehen aber immer noch Verbindungen zu Al-Kaida.

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