Israel geht mit einem abgeänderten Vorschlag in die indirekten Geisel-Verhandlungen, um Kompromisse zu finden, die zur Freilassung der Geiseln führen könnten.
Netanjahu
Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel, äusserte sich zu einem möglichen Geisel-Deal. (Archivbild) - keystone

Einem Medienbericht zufolge wurde der Vorschlag bereits im Vorfeld den amerikanischen Vermittlern übermittelt, schrieb der gut vernetzte israelische Journalist Barak Ravid im Portal «walla.co.il». Dabei stützte er sich auf drei Gewährspersonen, die in die Vorgänge eingeweiht sein sollen.

Die indirekten Gespräche zwischen Israel und der islamistischen Hamas, bei denen die USA, Katar und Ägypten vermitteln, verlaufen seit Monaten sehr schleppend. Seit Mai kreisen sie um einen mehrstufigen Plan von US-Präsident Joe Biden, der am Ende eine dauerhafte Waffenruhe im Gaza-Krieg vorsieht. Ausserdem sollen die Geiseln in der Gewalt der Hamas gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen ausgetauscht werden.

Besetzung strategischer Positionen im Gazastreifen

Der aktualisierte Vorschlag, mit dem Israel in die nächste Gesprächsrunde in Rom gehen will – wie Ravid weiter schreibt – enthält Zusatzforderungen. Diese wurden vom Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erhoben und laufen darauf hinaus, dass Israels Militär für eine unbestimmte Zeit strategisch wichtige Positionen im Gazastreifen besetzen kann.

In diesem Zusammenhang nannte Netanjahu einen Korridor, der den Gazastreifen in der Mitte teilt und dessen Besetzung die Kontrolle der Bewegung von Personen und Waren durch das abgeriegelte Küstengebiet erlauben würde, sowie das Grenzgebiet zu Ägypten im Süden.

Hochrangige Beamte der israelischen Verhandlungsdelegation und des Sicherheitsapparates gehen davon aus – so Ravid – dass die Hamas diese Bedingungen nicht akzeptieren wird. Dies könnte zu einer Krise der Verhandlungen führen. Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker mit mehr als 1200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober vergangenen Jahres in Israel verübt hatten.

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