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Bericht: Israels Armee will auch nach Rafah vorstossen

Keystone-SDA
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Israel will laut einem Bericht auch in den südlichsten Teil des Gazastreifens vordringen. Dort leben 1,3 Millionen Palästinenser, viele flohen aus dem Norden.

Rafah
1,3 Millionen Menschen leben mittlerweile in Rafah, der südlichen Stadt gleich an der Grenze zu Ägypten. - keystone

Die israelische Armee will ihre Kämpfe gegen die islamistische Hamas einem Medienbericht zufolge in den südlichsten Teil des Gazastreifens ausweiten. Das Militär werde auch die Hamas-Brigade in Rafah erreichen und auflösen, so wie derzeit mit den Hamas-Bataillonen im Gebiet der südlichen Stadt Chan Junis verfahren werde, zitierte die Zeitung «Times of Israel» am Donnerstagabend den israelischen Verteidigungsminister Yoav Galant. In Rafah und Umgebung sollen sich inzwischen mehr als 1,3 Millionen Menschen aufhalten – mehr als die Hälfte der rund 2,2 Millionen Einwohner des Gazastreifens.

Sie suchen dort Schutz vor den Kämpfen. Fast vier Monate nach dem Terrorüberfall der Hamas auf den Süden Israels mit 1200 Toten am 7. Oktober sind israelische Bodentruppen tief in den Gazastreifen eingerückt, um die Hamas zu zerschlagen. Das südliche Ende des abgeriegelten Küstengebiets, das mit der geteilten Stadt Rafah und dem gleichnamigen Grenzübergang an Ägypten grenzt, ist aber bislang ausser Reichweite der Bodentruppen.

Berichte: Israel hat Ägypten über Operation an Grenze informiert

Die Hamas-Brigade in Chan Junis sei am Zusammenbrechen, habe Galant am Mittwoch bei einem Truppenbesuch in der Stadt gesagt, berichtete die Zeitung. Chan Junis gilt als Hochburg der Hamas. Man werde den Einsatz dort abschliessen und auch Rafah erreichen, um dort jeden Terroristen zu «eliminieren, der versucht, uns zu schaden», wurde Galant zitiert.

Das «Wall Street Journal» hatte vor drei Wochen unter Berufung auf namentlich nicht genannte israelische und ägyptische Quellen berichtet, dass israelische Offizielle Ägypten über eine geplante Militäroperation entlang der Gaza-Seite der Grenze informiert hätten.

Den Grenzübergang Rafah kontrollieren ägyptische und palästinensische Beamte, wobei Letztere unter der Kontrolle der Hamas stehen. Der israelischen Führung ist dies ein Dorn im Auge. Sie vermutet, dass Tunnel, die unter der Grenze zwischen Ägypten und Gaza verlaufen, nach wie vor dem Schmuggel von Gütern und Waffen für die Hamas dienen. Das UN-Nothilfebüro OCHA hatte während eines kürzlichen Besuchs von Bundesaussenministerin Annalena Baerbock in Ägypten eindringlich vor einer Ausweitung der Kämpfe dorthin gewarnt. Die Menschen könnten nirgendwo anders hin und müssten geschützt werden.

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