Bericht: Mossad-Chef reist zu Geisel-Gesprächen nach Katar

Keystone-SDA
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Die Planungen für die Verhandlungen befinden sich jedoch in der Schwebe, da Israel beim jüngsten Luftangriff Hamas-Militärchef Deif getötet haben könnte.

Mossad-Chef David Barnea
Mossad-Chef David Barnea führt derzeit für Israel die indirekten Gespräche über einen Geisel-Deal. (Archivbild) - Gil Cohen-Magen/Pool AFP/AP/dpa

Der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, will in den nächsten Tagen zu einer weiteren Runde der Geisel-Gespräche in die katarische Hauptstadt Doha reisen. Das berichtete der israelische Rundfunksender Kan. Die Planungen für die indirekten Verhandlungen, bei denen Katar, Ägypten und die USA vermitteln, scheinen durch den jüngsten Versuch Israels, den Hamas-Militärchef Mohammed Deif mit einem Luftschlag zu töten, vorerst nicht gekippt worden zu sein, schreibt die israelische Zeitung «Haaretz».

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, dass es «noch nicht absolut gewiss» sei, dass Deif bei dem Angriff auf ein Objekt der islamistischen Miliz westlich von Chan Junis getötet wurde. Die Hamas dementierte zunächst, dass Deif getötet oder verletzt worden sei. Deif gilt als Nummer Zwei der Hamas im Gazastreifen.

Hamas könnte Verhandlungen aussetzen

In Israel geht man davon aus, dass die Hamas die Verhandlungen aussetzen könnte, sollte sich die gezielte Tötung Deifs durch Israel bewahrheiten. Neben dem Militärchef soll bei dem Luftangriff auch Rafa Salama getötet worden sein. Er ist der Kommandeur der Chan-Junis-Brigade der Hamas.

«Auf die eine oder andere Weise», sagte Netanjahu, werde Israel die gesamte Hamas-Führung ausschalten. Damit bezog er sich auch auf Jihija al-Sinwar, den Führer der Hamas im Gazastreifen. Dieser hält sich an einem unbekannten Ort versteckt.

Schleppende Gespräche

Bei den seit Monaten laufenden Verhandlungen geht es um den Austausch der verbliebenen Geiseln in der Gewalt der Hamas gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen sowie die Herbeiführung einer Waffenruhe im Gaza-Krieg. Die indirekten Gespräche verlaufen schleppend, weil sich beide Seiten nur schwer zu Kompromissen durchringen können.

Auslöser des Kriegs war das beispiellose Massaker, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober im Süden Israels verübt haben. Dabei töteten sie mehr als 1200 Menschen und verschleppten weitere 250 als Geiseln in den Gazastreifen.

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