Bericht: Nordkorea beutete jahrzehntelang Kriegsgefangene aus Südkorea aus

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Südkorea,

Zehntausende südkoreanische Gefangene aus dem Koreakrieg seien laut einer Menschenrechtsorganisation seit dem Waffenstillstand im Jahr 1953 ausgebeutet worden.

Nordkorea beutete laut einem Bericht zehntausende Kriegsgefangene aus dem Süden aus
Nordkorea beutete laut einem Bericht zehntausende Kriegsgefangene aus dem Süden aus - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kriegsgefangenen seien zum Abbau von Kohle und anderen Ressourcen gezwungen worden.
  • Auch die Kinder und Enkel der Kriegsgefangenen seien im Bergbau eingesetzt worden.
  • Die Regierung Südkoreas habe das Schicksal ihrer Landsleute bislang ignoriert.

Nordkorea hat nach einem Bericht einer Menschenrechtsorganisation aus Seoul jahrzehntelang südkoreanische Kriegsgefangene und deren Nachfahren als Zwangsarbeiter im Bergbau ausgebeutet.

Zehntausende südkoreanische Gefangene aus dem Koreakrieg seien seit dem Waffenstillstand im Jahr 1953 in den Minen im Norden des Landes zum Abbau unter anderem von Kohle, Blei, Zink und Magnesit gezwungen worden, erklärte die Bürgerallianz für nordkoreanische Menschenrechte am Mittwoch. Auch die Kinder und Enkel der Kriegsgefangenen seien im Bergbau eingesetzt worden.

Aufgrund ihrer gesellschaftlichen Position in Nordkorea war es ihnen demnach verboten, den Wohnort oder den Arbeitsplatz zu wechseln. Auch von höherer Bildung seien Gefangene und deren Nachfahren ausgeschlossen gewesen.

Vorwurf an südkoreanische Regierung

Die Autorin des Berichts, Joanna Hosaniak, warf der südkoreanischen Regierung vor, diese habe das Schicksal ihrer Landsleute bislang ignoriert. «Es gibt kein Wissen und es gibt kein Interesse», sagte Hosaniak der Nachrichtenagentur AFP. Auch bei den zurückliegenden Gipfeltreffen sei das Thema nicht angesprochen worden.

Koreakrieg Denkmal
Ein Denkmal in Seoul in Erinnerung an den Koreakrieg. - Keystone

Nach Angaben der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2014 blieben nach dem Koreakrieg mindestens 50'000 südkoreanische Kriegsgefangene in den Händen des kommunistischen Nordens. 500 von ihnen waren demnach 2014 noch am Leben.

Nordkorea entliess lediglich gut 8000 Gefangene in den Süden des Landes. Die Regierung in Pjöngjang hatte dagegen wiederholt erklärt, alle Kriegsgefangenen, die dies wollten, hätten wieder in ihre Heimat ausreisen dürfen. Wer blieb, habe dies freiwillig getan.

Kohle war jahrzehntelang ein wichtiges Exportgut Nordkoreas, insbesondere nach China. Auf diesem Weg sicherte sich das international isolierte Land ausländische Devisen. Seit dem Jahr 2017 sind Kohleexporte aus Nordkorea aufgrund von UN-Sanktionen verboten.

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