Berichte: Drei Palästinenser bei israelischem Drohnenangriff getötet
Die israelische Armee tötete am Mittwochabend bei einem Drohnenangriff im Westjordanland mindestens drei Palästinenser.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine israelische Drohne tötete am Mittwochabend im Westjordanland drei Palästinenser.
- Am Mittwoch kam es in der Region zu schweren Ausschreitungen israelischer Siedler.
- Hintergrund war ein tödlicher Anschlag auf Israelis.
Bei dem ersten gezielten Luftangriff im Westjordanland seit Jahren sind am Mittwochabend nach Medienberichten mindestens drei Palästinenser getötet worden. Das palästinensische Fernsehen berichtete, ihre Leichen seien durch Rettungskräfte geborgen worden.
Die israelische Armee teilte mit, ein Fahrzeug mit bewaffneten Palästinensern sei nahe von Dschenin mithilfe einer Drohne beschossen worden. Die Männer in dem Auto hätten zuvor Schüsse auf einen israelischen Grenzübergang nahe der palästinensischen Stadt Dschenin im Westjordanland abgegeben. Die Gruppe sei nach Armeeinformationen auch für mehrere Anschläge auf Israelis im Westjordanland in der letzten Zeit verantwortlich.
Nach palästinensischen Angaben handelte es sich um den ersten gezielten Luftangriff dieser Art im Westjordanland seit dem zweiten Palästinenseraufstand Intifada. Der liegt zwei Jahrzehnte zurück.
Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant begrüsste den Luftangriff auf das Fahrzeug. «Im Kampf gegen den Terror werden wir auf Angriff und Initiative setzen. Wir werden alle uns zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen», schrieb Galant bei Twitter. «Jeder Terrorist oder Terror-Drahtzieher wird den höchsten Preis bezahlen.»
Ausschreitungen israelischer Siedler gegen Palästinenser
Am Mittwoch war es im Westjordanland zu schweren Ausschreitungen wütender israelischer Siedler gegen Palästinenser gekommen. Hintergrund war ein tödlicher Anschlag auf Israelis. Hunderte Israelis setzten allein in der palästinensischen Ortschaft Turmus Aya Dutzende Fahrzeuge und Gebäude in Brand. Dies bestätigte die israelische Armee.
Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurde dort anschliessend bei Konfrontationen mit Sicherheitskräften ein junger Palästinenser erschossen. Weitere Menschen seien durch scharfe Munition zum Teil schwer verletzt worden.
Am Abend drangen rund 200 israelische Siedler dann nach Medienberichten in eine weitere palästinensische Ortschaft ein. Sie hätten sich in Urif südlich von Nablus Konfrontationen mit Einwohnern geliefert. Aus dem Ort stammten zwei palästinensische Attentäter, die am Dienstag im Westjordanland vier Israelis erschossen hatten. Rechtsorientierte Politiker forderten zuletzt eine breitere Militäroperation im nördlichen Westjordanland.