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Ausschreitungen israelischer Siedler nach Anschlag – ein Toter

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Israel,

Bei wütenden Ausschreitungen israelischer Siedler im Westjordanland ist ein Palästinenser getötet worden.

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Ein Junge geht an einem ausgebrannten Auto im Westjordanland vorbei. Foto: Ilia yefimovich/dpa - sda - Keystone/dpa/Ilia yefimovich

Das Wichtigste in Kürze

  • Wütende israelische Siedler setzen ein palästinensisches Dorf in Brand.
  • Die Ausschreitungen wurden durch den Anschlag auf Israelis im Westjordanland ausgelöst.
  • Konfrontationen zwischen Armee und Palästinensern eskalieren nach Anschlag – ein Toter.

Nach einem tödlichen Anschlag auf Israelis im Westjordanland ist es dort am Mittwoch zu schweren Ausschreitungen wütender israelischer Siedler gekommen.

Hunderte Israelis setzten allein in der Ortschaft Turmus Aya Dutzende Fahrzeuge und Gebäude in Brand, wie die israelische Armee bestätigte. Auch eine Tankstelle stand Medienberichten zufolge in Flammen. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurde dort anschliessend bei Konfrontationen mit der Armee ein junger Palästinenser erschossen. Weitere Menschen seien durch scharfe Munition zum Teil schwer verletzt worden.

Die israelische Armee verurteilte das Vorgehen der Siedler. «Solche Vorfälle hindern die Armee und Sicherheitskräfte daran, sich auf ihre Hauptaufgabe zu konzentrieren: die Sicherheit des Staates Israel zu gewährleisten und Terror zu verhindern.»

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu betonte, Israel sei ein Rechtsstaat. Alle Bürger seien verpflichtet, sich an das Gesetz zu halten und man werde weitere Ausschreitungen nicht dulden.

Siedler in Aussenposten zurückgekehrt

Zuvor waren Dutzende Siedler in den vor zwei Jahren geräumten Siedlungs-Aussenposten Eviatar im Westjordanland zurückgekehrt. Die Lage in der Region hatte sich in den vergangenen Tagen wieder zugespitzt. Am Dienstag töteten zwei palästinensische Angreifer nahe einer Siedlung im Westjordanland vier Israelis. Vier Israelis wurden verletzt.

Die Angreifer eröffneten unweit von Eli das Feuer auf eine Tankstelle sowie ein Restaurant. Beide Attentäter wurden getötet. Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas teilte mit, die Männer hätten dem militärischen Arm der Organisation angehört.

Hamas nannte den Anschlag eine Reaktion auf Israels Vorgehen im Gazastreifen und im Westjordanland. Dies bezog sich auch auf einen Militäreinsatz in der Stadt Dschenin, bei dem sechs Palästinenser getötet wurden, darunter militante Kämpfer. Inzwischen erlag auch ein 15-jähriges Mädchen seinen Verletzungen, wie das palästinensische Gesundheitsministerium mitteilte. Damit erhöhte sich die Zahl der Todesopfer auf sieben.

Dschenin gilt als Hochburg militanter Palästinenser. Immer wieder kommt es dort zu Konfrontationen mit dem israelischen Militär. Die Armee macht im Westjordanland seit einer Reihe von Anschlägen auf Israelis vermehrt Razzien.

134 Palästinenser getötet

Seit Beginn des Jahres wurden somit 134 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder nach eigenen Anschlägen getötet. Im gleichen Zeitraum kamen 22 Israelis, eine Ukrainerin und ein Italiener bei Anschlägen ums Leben. Israel eroberte das Westjordanland und Ost-Jerusalem während des Sechstagekrieges 1967. Die Palästinenser fordern die Gebiete für einen eigenen Staat.

Bei Protesten drusischer Einwohner der von Israel besetzten Golanhöhen gab es am Mittwoch nach Medienberichten ebenfalls zahlreiche Verletzte. Sie protestierten den Berichten zufolge gegen die Aufstellung von Windkraftanlagen auf ihren Feldern.

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