Bolivien: Vizepräsident und sechs Minister mit Corona infiziert
Boliviens Vizepräsident David Choquehuanca und sechs Minister der Regierung des südamerikanischen Landes sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Gesundheitszustand des Vizepräsidenten und der Minister sei stabil, hiess es in einer Mitteilung der Regierung. Sie befänden sich in Isolation und würden virtuell arbeiten.
Das Wichtigste in Kürze
- Choquehuanca hatte sich mit Verweis auf die traditionelle Medizin und zwei vorherige Corona-Infektionen nach langwierigen Diskussionen erst kürzlich erstmals gegen Corona impfen lassen.
Aussenminister Rogelio Mayta musste angesichts des positiven Tests nach seiner Teilnahme an der Aussenminister-Tagung der Gemeinschaft lateinamerikanischer und karibischer Staaten (Celac) in Buenos Aires bleiben.
In Bolivien, einem Andenstaat mit hohem indigenen Bevölkerungsanteil, in dem viele auch auf natürliche Heilmittel vertrauen, wurden bisher rund 686 000 bestätige Corona-Infektionen verzeichnet und fast 20 000 Tote im Zusammenhang mit dem Erreger registriert. Das Elf-Millionen-Einwohner-Land hatte zuletzt unter anderem angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante mit 60 801 Corona-Neuinfektionen eine Höchstmarke für eine Woche erreicht.
Manche Provinzen wie Santa Cruz führten deswegen eine Ausgangssperre ein. Die Feierlichkeiten zum Tag der Gründung Boliviens am 22. Januar wurden abgesagt, beziehungsweise sollen in begrenztem Rahmen stattfinden. Gegen die Einführung eines Impfnachweises regt sich in Teilen der Bevölkerung jedoch Widerstand. Zuletzt gingen zahlreiche Menschen auf die Strassen, um dagegen zu protestieren.