Brasilien: Empörung über Bolsonaros Reisepläne nach Russland
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zeitung «Folha de S. Paulo» zitierte den Vorsitzenden der Ukrainisch-Brasilianischen Vereinigung, Vitorio Sorotiuk, mit den Worten, ein Besuch sei willkommen, falls sich der brasilianische Präsident wie Deutschlands Aussenministerin Annalena Baerbock verhalte und im Falle eines Einmarschs in die Ukraine Konsequenzen ankündige.
Ein geplanter Besuch von Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro in Russland hat in dessen Heimat Unmut ausgelöst. «Unser Präsident hat nicht die geringste Ahnung, was in der Welt vor sich geht», schrieb etwa der konservative Politiker Heni Ozi Cukier am Mittwoch auf Twitter. Auch andere aussenpolitische Experten in dem südamerikanischen Land stellten den geplanten Besuch, der nach Aussagen Bolsonaros der Verbesserung der Handelsbeziehungen dienen soll, angesichts der Ukraine-Krise in Frage.
Die Zeitung «Folha de S. Paulo» zitierte den Vorsitzenden der Ukrainisch-Brasilianischen Vereinigung, Vitorio Sorotiuk, mit den Worten, ein Besuch sei willkommen, falls sich der brasilianische Präsident wie Deutschlands Aussenministerin Annalena Baerbock verhalte und im Falle eines Einmarschs in die Ukraine Konsequenzen ankündige.
«Was er nicht tun kann, ist zu behaupten, dass er nichts mit dem Konflikt zu tun hat.» Brasilien hat vor allem im Süden des Landes schätzungsweise rund 600 000 ukrainisch-stämmige Einwohner.
Juri Uschakow, der aussenpolitische Berater des russischen Präsidenten Wladimir Putin, bestätigte der Staatsagentur Tass zufolge am Mittwoch (Ortszeit) die Russland-Reisepläne Bolsonaros «in rund zwei Wochen». Die Pressestelle des brasilianischen Präsidenten Bolsonaro antwortete auf Anfrage, dass ihr darüber bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Informationen vorlägen.