Brasilien: Lula nominiert Naturschützerin Silva als Umweltministerin
Die Naturschützerin Marina Silva wurde vom baldigen brasilianischen Präsident Lula zur Umweltministerin ernannt.
Das Wichtigste in Kürze
- Naturschützerin Marina Silva wurde als Umweltministerin Brasiliens nominiert.
- Dem neuen Präsidenten Lula dankte die 64-Jährige für das Vertrauen.
Der künftige brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat die prominente Naturschützerin Marina Silva als Umweltministerin nominiert. Silva war früher selbst Präsidentschaftskandidatin. Lula wird an Neujahr das Präsidentenamt übernehmen.
«Ich danke Lula für das Vertrauen. Gemeinsam werden wir uns der Herausforderung stellen und die sozial-ökologische Agenda retten und aktualisieren», schrieb Silva am Donnerstag auf Twitter.
Die heute 64-Jährige hatte das Ressort bereits während der ersten beiden Amtszeiten von Lula von 2003 bis 2008 geführt. Nach Auseinandersetzungen über die Ausrichtung der Umweltpolitik war sie schliesslich zurückgetreten.
Silva wuchs in einer Kautschuksammler-Siedlung im Amazonasgebiet auf und musste schon als Kind bei der Arbeit helfen.
Später studierte sie Geschichte und schloss sich der linken Arbeiterpartei (PT) an. Später gründete sie gemeinsam mit dem später ermordeten Umweltschützer Chico Mendes eine Gewerkschaft im Bundesstaat Acre im Amazonasgebiet.
1994 zog sie mit 36 Jahren als bislang jüngste Abgeordnete in den Senat ein. 2010 und 2014 trat sie bei den Präsidentenwahlen an und belegte jeweils den dritten Platz.
Umweltpolitik soll reformiert werden
Lula kündigte bereits eine neue Umwelt- und Klimapolitik an. Sein rechter Vorgänger Jair Bolsonaro sah das Amazonasgebiet vor allem für sein wirtschaftliches Potenzial. Daher unternahm er nichts gegen die zunehmende Abholzung.
Weil der Regenwald grosse Mengen CO2 speichern kann, ist er auch für das Weltklima von entscheidender Bedeutung.