Brasiliens Polizei untersucht vor Stichwahl Wählermanipulation
In den Sozialen Netzwerken Brasiliens schwirren zur Zeit viele Falschinformationen herum. Die Polizei will das nun genauer unter die Lupe nehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Wahlkampf in Brasilien heizt sich auf und es kursieren viele Falschinformationen.
- Die Polizei möchte nun eine angebliche Wählermanipulation untersuchen.
Brasiliens Bundespolizei hat Ermittlungen zur grossangelegten Verbreitung von Falschinformationen in den sozialen Medien anlässlich der Präsidentschaftswahl angekündigt. Die Polizei werde Desinformationen untersuchen, welche zu den beiden verbleibenden Kandidaten im Umlauf seien, sagte Sicherheitsminister Raul Jungmann am Samstag. Die Ermittlungen erfolgen demnach auf die Empfehlung des Büros des Bundesstaatsanwalts, Online-Falschmeldungen gegen beide Kandidaten auf mögliche Straftaten hin zu untersuchen.
Zuvor hatte die angesehene Tageszeitung «Folha de São Paulo» berichtet, Unternehmen hätten vor der ersten Wahlrunde am 7. Oktober ein massenhaftes Verschicken von Whatsapp-Nachrichten an viele von Brasiliens 120 Millionen WhatsApp-Nutzern finanziert, in denen der linke Präsidentschaftskandidat Fernando Haddad angegriffen wurde.
Haddad wirft seinem rechtspopulistischen Kontrahenten Jair Bolsonaro vor, hinter der «verleumderischen» Messengerdienst-Kampagne zu stecken. Die Vorwürfe wiegen schwer: In Brasilien ist eine Wahlkampffinanzierung durch Unternehmen verboten.
WhatsApp hat bereits angekündigt, Unternehmen künftig davon abhalten zu wollen, den Dienst für das massenhafte Versenden von Nachrichten zu nutzen.
Bolsonaro hatte die erste Runde der Präsidentschaftswahl am 7. Oktober klar gewonnen: Er kam auf rund 46 Prozent und landete damit weit vor dem Zweitplatzierten Haddad mit rund 29 Prozent. Für die Stichwahl in anderthalb Wochen ist der Rechtspopulist klarer Favorit, aktuelle Umfragen sehen ihn bei 59 Prozent.
Bolsonaro hatte die erste Runde der Präsidentschaftswahl am 7. Oktober klar gewonnen: Er kam auf rund 46 Prozent und landete damit weit vor dem Zweitplatzierten Haddad mit rund 29 Prozent. Für die Stichwahl in anderthalb Wochen ist der Rechtspopulist klarer Favorit, aktuelle Umfragen sehen ihn bei 59 Prozent.