Britin im Iran erneut zu Gefängnisstrafe verurteilt
Nazanin Zaghari-Ratcliffe wurde erneut verurteilt. Die britisch-iranische Doppelbürgerin machte Propaganda gegen das iranische Regime.
Das Wichtigste in Kürze
- Nazanin Zaghari-Ratcliffe wurde zu einem weiteren Jahr Gefängnis verurteilt.
- 2016 wurde die britisch-iranische Doppelbürgerin wegen Propaganda verhaftet.
- Ihr Mann ist der Meinung, dass sie derweil ein Spielball politischer Differenzen wurde.
Nazanin Zaghari-Ratcliffe ist in Teheran zu einer weiteren Haftstrafe von einem Jahr verurteilt worden. Das bestätigte ihr Anwalt Hodschat Kermani am Montag. Zaghari-Ratcliffe ist britisch-iranische Doppelbürgerin und machte Propaganda gegen das iranische Regime.
Die Britin hat wegen ähnlicher Vorwürfe schon eine fünfjährige Haftstrafe hinter sich. Sie ist zum Spielball politischer Differenzen zwischen der Regierung in Teheran und dem Westen geworden. Dieser Meinung ist zumindest ihr Ehemann, Richard Ratcliffe. Er bezeichnete das Urteil der BBC gegenüber als «klare Verhandlungstaktik».
Britische Regierung arbeitet an der Freilassung
Die britische Regierung arbeite «sehr hart» daran, die Freilassung Zaghari-Ratcliffes zu ermöglichen. Dies sagte Premierminister Boris Johnson am Montag zu Reportern und fügte hinzu: «Wir arbeiten auch mit unseren amerikanischen Freunden in dieser Angelegenheit».
Zaghari-Ratcliffe, die auf freien Fuss gekommen war, das Land aber nicht verlassen durfte, müsse nun weiterhin in Iran bleiben. Dies erklärte der Anwalt laut der Nachrichtenagentur Isna. Er werde gegen das Urteil Berufung einlegen. Ob sie wieder ins Gefängnis oder wegen der Corona-Pandemie nur in den Hausarrest müsse, sagte Kermani nicht.
Zaghari-Ratcliffe wurde 2019 verhaftet
Die Projektmanagerin der Thomson Reuters Stiftung war 2016 nach einem Besuch bei ihren Eltern im Südiran verhaftet worden. Der 42-jährigen Britin wurde unter anderem Spionage vorgeworfen. Sie soll mit einem ausländischen Netzwerk versucht haben, das Regime im Iran zu stürzen, so der Vorwurf.
Obwohl die Britin alle Anklagepunkte gegen sich vehement zurückwies, wurde sie von einem Revolutionsgericht verurteilt. Die neue Verurteilung bezieht sich auf die angebliche Teilnahme an einer Demonstration vor zwölf Jahren. Und einem Interview, das sie der persischsprachigen Ausgabe der BBC gab.