Der in China geborene schwedische Buchändler Gui Minhai ist am Samstag in Peking abgeführt worden. Nun fordert die EU seine Freilassung.
Die Buchhändler Gui Minhai und Lee Bo waren Ende 2015 schon einmal verschwunden.
Die Buchhändler Gui Minhai und Lee Bo waren Ende 2015 schon einmal verschwunden. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Gui Minhai lebt seit Oktober unter Hausarrest und wurde am Samstag von Sicherheitsbeamten in Peking festgenommen.
  • Die EU fordert die Freilassung des Buchhändlers.
  • Als schwedischer Staatsbürger und EU-Bürger habe er ein Recht auf konsularische und medizinische Unterstützung.
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Die Vertretung der Europäischen Union in Peking hat China dazu aufgefordert, den Hongkonger Buchhändler Gui Minhai wieder auf freien Fuss zu setzen. Gui Minhai habe ein Recht auf konsularische und medizinische Unterstützung, weil er schwedischer Staatsbürger und auch EU-Bürger sei.

Gui Minhai war nach Angaben seiner Tochter am Samstag in einem Zug nach Peking von Sicherheitsbeamten in Zivil abgefangen und abgeführt worden. Er wurde bereits im Oktober aus einer Haftstrafe entlassen und lebte seither in einer Form von Hausarrest.

Der 53-Jährige, der einen schwedischen Pass besitzt, war im Oktober 2015 im Urlaub in Thailand verschwunden. Seine Familie vermutet, dass er von chinesischen Agenten verschleppt wurde, weil er in Hongkong politisch heikle Bücher über China herausgegeben hatte. In Chinas Staatsfernsehen tauchte Gui Minhai​, neben dem zwischenzeitlich vier weitere Buchhändler verschwunden waren, schliesslich mit einem Geständnis auf: Er habe vor mehr als zehn Jahren in China Fahrerflucht mit Todesfolge begangen.

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