Buschbrände in Australien - Am Dienstag wird es «sehr gefährlich»
Seit Wochen wüten Buschbrände in Australien. Am Dienstag steht den Menschen ein besonders schwerer Tag bevor. Und der heisse Sommer ist längst nicht vorbei.
Das Wichtigste in Kürze
- Temperaturen von über 40 Grad Celsius, Trockenheit und Wind bilden einen gefährlichen Mix.
- Sechs Menschen und mehr als 2000 Koalas kamen bisher bei den Feuern ums Leben.
Bei den schweren Buschbränden in Australien erwarten Experten an diesem Dienstag den nächsten dramatischen Höhepunkt. Es werde ein «sehr gefährlicher» Tag werden. Dies sagte die Regierungschefin des südöstlichen Bundesstaates New South Wales, Gladys Berejiklian, am Montag vor Reportern.
Meteorologen rechneten mit Temperaturen von über 40 Grad Celsius sowie mit Trockenheit und Wind. Dieser Mix dürfte die Feuer weiter begünstigen.
Die Umstände seien zwar nicht so schlimm wie im vergangenen Monat, als in dem Bundesstaat der Notstand ausgerufen werden musste. Dies sagte Shane Fitzsimmons von der örtlichen Feuerwehr. Vor allem aber sei die Nähe der Brände zu bewohnten Gebieten bedrohlich.
Auch Richard Broome, Gesundheitsminister des Bundesstaates, rechnete mit einem «miesen Tag». Hitze und Rauch würden vor allem alte und kranke Menschen belasten, sagte er.
Buschbrände seit Oktober
Seit Oktober haben die Buschbrände nach Angaben der Behörden rund 2,7 Millionen Hektar Land im Osten Australiens verbrannt. Rund 90 Feuer wüteten derzeit. Ein «Megafeuer» nordwestlich der Millionenmetropole Sydney, in dem vergangene Woche mehrere Brände aufgegangen waren, beschäftige weiter die Feuerwehr.
Unterdessen unterzeichneten Zehntausende eine Online-Petition, in der sie darum bitten, das berühmte Silvesterfeuerwerk von Sydney abzusagen. Sie forderten, das Geld für das Spektakel solle denjenigen zugutekommen, die von den Bränden besonders hart getroffen sind. So soll es Bauern, Feuerwehrleuten und Tieren helfen.
Bei den schweren Buschbränden sind bisher nach offiziellen Angaben sechs Menschen ums Leben gekommen und mehr als 680 Häuser zerstört worden. Nach Schätzung von Experten verbrannten ausserdem auch mehr als 2000 Koalas. Bei einer Anhörung vor dem Parlament in Canberra äusserten sich Wissenschaftler besorgt. Sie befürchten, dass durch die anhaltenden Feuer noch viele weitere Tiere sterben könnten.
«Es ist furchtbar.»
Die Direktorin einer Koala-Klinik im Bundesstaat New South Wales, Cheyne Flanagan, sagte: «Wir haben schon einige Brände hinter uns, aber so etwas gab es noch nie. Es ist furchtbar. Und der ganze Sommer steht uns noch bevor.»
Zusammen mit Kängurus gehören Koalas zu den bekanntesten Tieren, die nur in Australien heimisch sind. Nach Angaben der Naturschutzorganisation Australia Koala Foundation (AKF) gibt es noch zwischen 43 000 und 100 000 Koalas.
Normalerweise beginnt die Zeit der Buschbrände in Australien erst im Dezember. In diesem Jahr ging es jedoch schon im Oktober los.