China setzt Vergabe von Kurzzeitvisa an Südkoreaner und Japaner aus
China hat am Dienstag die Vergabe von Kurzzeitvisa an Südkoreaner und Japaner ausgesetzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Peking beklagt «diskriminierende» Corona-Restriktionen für China-Reisende.
Im Fall Südkoreas verwies die chinesische Botschaft in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul auf die «diskriminierenden» Einreisebeschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Welle in China. Peking werde die Massnahme zurücknehmen, falls Südkorea seinerseits seine Entscheidungen rückgängig mache. Chinas Botschaft in Tokio nannte keinen Grund für die Aussetzung der Visavergabe.
Südkorea hatte vergangenen Monat eine Reihe von Beschränkungen für China-Reisende eingeführt, darunter Visa-Restriktionen, eine Testpflicht sowie einzelne Einschränkungen bei Flügen. Zudem setzte Südkorea die Ausstellung von Kurzzeitvisa an chinesische Staatsbürger bis Ende Januar aus. Ausgenommen sind Diplomaten, Behördenvertreter und Besucher mit wichtigen humanitären oder geschäftlichen Anliegen.
Auch Japan verlangt von Reisenden aus China, sich vor ihrem Abflug und bei der Ankunft auf Corona zu testen. Zudem dürfen Passagiermaschinen aus Festlandchina nur an bestimmten Flughäfen landen.
Die beiden Länder reagierten damit auf die explosionsartige Ausbreitung des Coronavirus in China. Südkoreas Aussenminister Park Jin betonte nach Angaben der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap am Montag gegenüber seinem chinesischen Kollegen Qin Gang, dass die Restriktionen auf «wissenschaftlicher Grundlage» beschlossen worden seien.
Reisende, die aus der Volksrepublik, Hongkong oder Macau nach Südkorea einreisen, müssen vor ihrer Abreise einen Corona-Test machen und diesen vorlegen. Besucher aus der Volksrepublik werden nach ihrer Ankunft in Südkorea erneut auf das Virus getestet und müssen bei einem positiven Test eine Woche lang in Quarantäne.
Unlängst sorgte in Südkorea der Fall eines Chinesen für Schlagzeilen, der sich nach seiner Einreise einer Quarantäneanordnung wegen eines positiven Corona-Tests widersetzte und floh. Er wurde nach einer zweitägigen Fahndung gefunden und soll laut südkoreanischen Medien diese Woche zu seinem Vergehen befragt werden.
Auch in der EU verlangen derzeit viele Länder, darunter Deutschland, für die Einreise aus China einen negativen Corona-Test. In Deutschland werden Reisende aus China seit Montag zudem nach der Landung stichprobenartig auf mögliche neue Varianten des Coronavirus getestet.