China sieht Höhepunkt der Infektionswelle überschritten
Deutlich weniger Todesfälle und neue Infektion - in China scheint das neuartige Coronavirus auf dem Rückzug zu sein. Wie hoch die Dunkelziffer ist, bleibt jedoch unklar.
Das Wichtigste in Kürze
- China hat laut Angaben der Pekinger Gesundheitskommission den Höhepunkt der Coronavirus-Ausbreitung überschritten.
Die Zahl neuer Infektionen mit Sars-CoV-2 gehe immer weiter zurück, sagte ein Sprecher der Kommission am Donnerstag.
Tatsächlich hat China in den vergangenen Tagen laut der offiziellen Statistik deutlich weniger Neuinfektionen und Todesfälle gemeldet. So kamen am Donnerstag nur noch 15 Infektionen hinzu - der niedrigste Wert seit Beginn der täglichen Berichte über die Epidemie vor sieben Wochen. Der zuvor niedrigste Wert neuer Erkrankungen war am Dienstag mit 19 gemeldet worden.
Auch die Zahl der neuen Todesopfer stieg mit elf Fällen am Donnerstag so langsam wie seit Wochen nicht mehr. Insgesamt sind in der Volksrepublik seit Ausbruch des Coronavirus damit nach offizieller Zählung 3169 Tote zu beklagen. 80 793 Infektionen wurden auf dem chinesischen Festland gemeldet.
Inwieweit die offizielle Statistik die wahre Lage widerspiegelt und wie hoch die Dunkelziffer nicht erfasster Fälle ist, ist unklar. Seit einer Änderung der Zählweise Mitte Februar hat sich der täglich berichtete Anstieg der neuen Infektionen mit Sars-CoV-2 und der Todesfälle in der amtlichen Auflistung spürbar reduziert.
So werden nach Medienberichten beispielsweise Personen, die nachweislich infiziert sind, aber keine Symptome der Covid-19 genannten Krankheit zeigen, seit Anfang Februar nicht mehr bei den neu nachgewiesenen Ansteckungen mitgerechnet, sondern anderweitig aufgeführt. Solche Personen können auch ansteckend sein. Auch wurden klinische Diagnosen ausgenommen. Dabei stellt der Arzt nur anhand der Symptome oder Vorgeschichte des Patienten die Infektion fest, ohne dass ein DNA-Test gemacht wird. Experten befürchten zudem, dass es spätestens mit der Aufhebung der strikten Abschottungsmassnahmen zu einem erneuten Anstieg der Fallzahlen kommen wird.