Laut einer Studie aus China ist eine Ansteckung mit dem Coronavirus auch über eine Distanz von 4,5 Meter möglich – reicht das BAG-«Social distancing» nicht aus?
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«Social Distancing» schlägt den Schweizern auf die Psyche. (Symbolbild). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut einer neuen Studie aus China ist eine Corona-Ansteckung auf 4,5m Distanz möglich.
  • Die «Social distancing»-Empfehlung des BAG von 2 Metern wäre somit nicht ausreichend.
  • Ausserdem soll das Tragen einer Gesichtsmaske im öffentlichen Raum Schutz bieten.
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Forscher des chinesischen Zentrums für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten (CDC) haben in einer Studie neue Erkenntnisse zur Verbreitung des Coronavirus gewonnen.

Laut dieser Studie, die im Fachmagazin «Practical Preventive Medicine» erschien, könne das Coronavirus sich in der Luft auf einer Distanz von mindestens 4,5 Meter verbreiten. Ausserdem könnten die Aerosole bis zu 30 Minuten in der Luft bleiben und somit zu einer Ansteckung führen. Die Empfehlungen des Bundesamts für Gesundheit (BAG), einen Abstand von zwei Metern einzuhalten, könnten somit unzureichend sein.

Die Studie beruht auf der Auswertung einer Busreise, bei der ein Infizierter mindestens neun Personen ansteckte. Eine Person war dabei rund 4,5 Meter vom Infizierten entfernt, eine andere stieg erst in den Bus, nachdem der Mann ausgestiegen war.

Maske als Schutz gegen das Coronavirus

Die Passagiere mit Gesichtsmasken hätten sich dabei nicht angesteckt. Deswegen raten die Studienautoren, in der Öffentlichkeit und vor allem in öffentlichen Verkehrsmitteln eine Maske zu tragen.

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Die Nachfrage nach Atemschutzmasken ist durch die Verbreitung des Coronavirus weltweit gestiegen - AFP

Virologe relativiert die Ergebnisse

Der italienische Virologe Roberto Burioni relativiert die Ergebnisse gegenüber der Zeitung «Corriere della sera». Es sei eine «anekdotische Studie», bei einer Reihe von besonderen und nicht leicht wiederholbaren Umständen. «Es ist sicherlich ein extremer Fall, der nicht zur Normalität gehört», wird Burioni zitiert.

Er gibt auch zu bedenken, dass nicht alles über die Ansteckung der Fahrgäste bekannt sei. «Wer sagt mir, dass die Passagiere nicht schon krank waren?»

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