Chinas oberster Gesundheitsberater fürchtet zweite Corona-Welle

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Chinas oberster Gesundheitsberater befürchtet, dass aufgrund fehlender Immunität in der Bevölkerung, eine zweite Corona-Welle droht.

China Coronavirus
Pekings oberster Gesundheitsberater Zhong Nanshan gab der US-Nachrichtenseite CNN ein Interview. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Der oberste Gesundheitsberater Chinas fürchtet eine zweite Corona-Welle.
  • Dies, weil die Mehrheit der Bevölkerung noch keine Immunität habe aufbauen können.

Der oberste Gesundheitsberater der chinesischen Regierung fürchtet eine zweite Coronavirus-Welle in seinem Land. Wegen fehlender Immunität sei die Mehrheit der Chinesen derzeit weiterhin anfällig für das Virus, sagte Zhong Nanshan dem Sender CNN. «Wir stehen vor einer grossen Herausforderung.» Die Lage sei in China nicht anders als in anderen Ländern.

Coronavirus 3D
3D-Grafik des Coronavirus. - CDC

Nach monatelangen Ausgangssperren und Reisebeschränkungen wegen der Corona-Pandemie konnte China das Virus weitgehend unter Kontrolle bringen. Es gibt aber Furcht vor einer möglichen zweiten Welle, da zuletzt neue Infektionscluster in nordöstlichen Provinzen und der zentralchinesischen Stadt Wuhan aufgetreten waren. In Wuhan hatte die Pandemie ihren Ursprung genommen.

Zhong wirft Behörden Vorenthaltung wichtiger Informationen vor

Zhong hatte 2003 dazu beigetragen, das Ausmass des Sars-Ausbruchs öffentlich zu machen. Mit Blick auf die aktuelle Corona-Pandemie sagte er, die Behörden in Wuhan hätten in der frühen Phase der Pandemie weniger Fälle öffentlich gemacht, als es tatsächlich gab.

Corona Wuhan
Eine Frau mit einem Gesichtsschutz aus Plastik in Wuhan. - AFP

«Die örtlichen Behörden wollten zu der Zeit nicht die Wahrheit sagen», sagte Zhong, der zu einem Expertenteam zählte, welches den Ausbruch in Wuhan untersuchte. Er habe den ersten Daten nicht geglaubt. «Also hakte ich nach, und dann muss man mir die echten Zahlen nennen.» Er glaube aber, dass die später veröffentlichten Zahlen der Wahrheit entsprachen, nachdem Wuhan Ende Januar abgeriegelt wurde und die Regierung die Kontrolle übernahm.

310'000 Tote

Durch das neuartige Coronavirus starben einer AFP-Zählung zufolge weltweit bislang fast 310.000 Menschen. Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) könnte das neue Virus nie mehr verschwinden. Wissenschaftler in aller Welt suchen mit Hochdruck nach einem Impfstoff. Zhong sagte, bis zur Entwicklung eines «perfekten» Impfstoffs könnten Jahre vergehen.

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