Chinesische Polizisten tragen jetzt Gesichtserkennungsbrillen
Polizisten in China werden neu mit Gesichtserkennungsbrillen ausgestattet. Die Massnahme soll helfen, Gesetzesverbrecher schneller zu identifizieren.
Das Wichtigste in Kürze
- China geht bei der Bevölkerungsüberwachung einen Schritt weiter.
- Neu werden die Polizisten mit Gesichtserkennungsbrillen ausgestattet.
- Menschrechtsgruppen sind sich sicher, dass die Aktion die Feindseligkeit gegenüber der Regierung nur verstärken wird.
China ist bekannt für seine radikalen und oftmals auch fragwürdigen Massnahmen im Überwachungsbereich. In den vergangenen Wochen stand vor allem ein soziales Punktesystem (Nau berichtete) im Fokus der Diskussionen. Nun geht die chinesische Regierung noch einen Schritt weiter.
Die chinesischen Polizisten werden neu mit Gesichtserkennungsbrillen ausgestattet. Diese sollen den Beamten helfen, Kriminelle schneller zu erkennen. Die Brillen ähneln dem Original von Google, sollen aber angeblich von der chinesischen Regierung selber entwickelt worden sein. Wie «Focus online» berichtete, sollen bereits mehrere Verdächtige mit Hilfe der neuen Überwachungsmassnahme von den Beamten überführt worden sein.
Bilder werden an Polizeistation geschickt
Und so funktionierts: Die chinesischen Bürger werden vor Ort durch die Brillen der Polizisten gescannt. Die daraus entstandenen Bilder werden an eine Polizeistation weitergeschickt und dort mit einer bestehenden Liste von Gesetzesbrechern abgeglichen.
Kritik von Menschenrechtsgruppen
Bei Menschenrechtsgruppen kommt die Aktion nicht gut an. Sophie Richardson, Direktorin von Human Rights Watch China, sagt zu den Gesichtserkennungsbrillen: «Die Behörden in China meinen, dass sie damit soziale Stabilität erreichen können, um Menschen unter die Lupe zu nehmen. Aber dieses missbräuchliche Programm verstärkt eher die Feindseligkeit gegenüber der Regierung.»